Adventsumfrage im Sortiment

Hauchdünnes Plus

17. Dezember 2013
Redaktion Börsenblatt
Die Abholfächer sind derzeit in den Buchhandlungen zwischen Flensburg und Rosenheim gut gefüllt: Die Kunden haben offensichtlich in der Woche vor dem 3. Advent kräftig bestellt. Aber noch nicht abgeholt und bezahlt: So konnten die Buchhandlungen quer durch alle Regionen im Gesamtdurchschnitt nur ein hauchdünnes Umsatzplus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchen.
Das geht aus aktuellen Marktdaten hervor, die das Börsenblatt ermittelt hat. Fast die Hälfte der 50 befragten Buchhandlungen hat etwa gleichviel Umsatz wie in der Vergleichswoche 2012 gemacht. Insbesondere am 3. Adventssamstag wanderten viele Kunden zum Geschenkegroßeinkauf in die Großstädte und Einkaufszentren ab.

Auch die Verlage zeigen sich mit dem bisherigen Verlauf des Advents zufrieden. »Das Weihnachtsgeschäft ist deutlich besser als 2012«, konstatiert Diogenes-Vertriebsleiter Ulrich Richter und zählt Loriots »Spätlese« und Dennis Lehanes »In der Nacht« zu den Rennern. Bei Klett-Cotta zieht die Backlist zum Hobbit spürbar an, »das kommt alles auf die Gabentische«, sagt Key Accounterin Ruth Kessler. Carlsen-Geschäftsführer Joachim Kaufmann verzeichnet einen stärkeren Dezember als 2012 - »ansonsten business as usual«.

Unangefochtener Spitzenreiter unter den Autoren ist Jonas Jonasson mit seiner »Analphabetin, die rechnen konnte«« (Carl’s Books) sowie seinem Debüt »Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand« (btb, Carl’s Books). Platz 2 bei den Belletristik-Bestsellern eroberte sich der norwegische Musiker und Autor Jo Nesbø mit seinem Kriminalroman »Koma« (Ullstein). ). Im Sachbuch lagen Jost Kaisers »Typisch Helmut Schmidt« (Heyne), Kai Twilfers »Schantall, tu ma die Omma winken!« (Schwarzkopf & Schwarzkopf ) sowie regionale Titel vorn. Im Non-Book-Bereich verkauften sich vor allem und Spiele gut.

Für die Stichprobe hat das BÖRSENBLATT deutschlandweit 50 Buchhandlungen unterschiedlicher Umsatzklassen befragt. Erhebungszeitraum für die aktuellen Zahlen war der 9. bis 14. Dezember.