Bilanz des Weihnachtsgeschäfts

Männliche Last-Minute-Käufer und ein Umsatzplus von 1,2 Prozent

30. Dezember 2013
Redaktion Börsenblatt
Die letzten Tage vor Heiligabend haben im stationären Buchhandel noch einmal für guten Umsatz gesorgt – insbesondere am 23. Dezember waren viele Buchläden gerappelt voll, vor allem Männer tätigten ihre Last-Minute-Einkäufe. Nach Erhebungen des Börsenblatts hat das diesjährige Weihnachtsgeschäft ein durchschnittliches Umsatzplus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gebracht.
Im Norden konnten die letzten Tage vor Heiligabend damit die Delle ausgleichen, die das Sturmtief Xaver rund um Nikolaus gebracht hatte. Quer durch Deutschland konnten vor allem die kleineren Buchhandlungen mit einem Jahresumsatz unter 500.000 Euro den Umsatz im Weihnachtsgeschäft auf Vorjahresniveau halten, während Buchhandlungen mit einem Jahresumsatz von zwei bis vier Millionen Euro mehrheitlich mit Umsatzverlusten im Weihnachtsgeschäft zu kämpfen hatten. Eine Erfahrung, die viele der befragten Sortimenter gemacht hatten, war die geringere Kundenfrequenz an den Adventssamstagen: Viele Käufer zieht es an diesen Tagen in Großstädte und Einkaufszentren, um dort möglichst viele Geschenke aus unterschiedlichsten Branchen zu besorge – ein Trend, der zuzunehmen scheint.

Bei den Toptiteln im Weihnachtsgeschäft war Jonas Jonassons Roman »Die Analphabetin, die rechnen konnte« (Carl’s Books) unangefochtene Nr. 1. In den sechs Wochen seit Erscheinen hat er sich knapp 900.000-mal verkauft; ebenfalls immer noch sehr gefragt war Jonassons Debüt »Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand«, der seit 120 Wochen auf den Bestsellerlisten steht und sich bislang im Hardcover (Carl’s Books) mehr als 2,6 Millionen Mal und im Taschenbuch (btb) mehr als 600.000 Mal verkauft hat. In der Belletristik lagen weiter Jojo Moyes »Ein ganzes halbes Jahr« (Rowohlt Polaris), Gregs Tagebuch 8 »Echt übel« (Baumhaus) von Jeff Kinney, Charlotte Links »Im Tal des Fuchses« (Blanvalet). Als starker Newcomer erwies sich das digitale Tagebuch des im August verstorbenen Schriftstellers Wolfgang Herrndorf »Arbeit und Struktur« – der Blog war in gedruckter Form am 6. Dezember bei Rowohlt Berlin erschienen.

Im Sachbuch waren die Spitzenreiter Christopher Clarks Analyse zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, »Die Schlafwandler« (DVA), Nelson Mandelas Autobiografie »Der lange Weg zur Freiheit« (S. Fischer), Sabine Bodes »Die vergessene Generation« (Klett-Cotta) über die Kriegskinder und Malala Yousafzais »Ich bin Malala« (Droemer) über das 2012 von den Taliban niedergeschossene pakistanische Mädchen, das sich in seinem Blog dafür einsetzt, dass Mädchen zur Schule gehen dürfen.

Das ist das Ergebnis einer Stichprobe, für die das Börsenblatt deutschlandweit 50 Buchhandlungen unterschiedlicher Umsatzklassen befragt hat. Erhebungszeitraum für die aktuellen Zahlen war der 25. November bis 24. Dezember.