Neuer Stichtag ist der 1. August 2014

Aufschub bei der Sepa-Umstellung

10. Januar 2014
Redaktion Börsenblatt
Die EU-Kommission hat sich dazu durchgerungen, die Übergangsfrist für das Überweisungs- und Lastschriftverfahren Sepa um ein halbes Jahr zu verlängern. Offiziell bleibe es zwar beim Stichtag 1. Februar – die alten Verfahren sollen jetzt aber auch noch danach funktionieren: bis zum 1. August.
Beifall kommt vom Handelsverband Deutschland (HDE). „Es war absehbar, dass die SEPA-Einführung bis zum 1. Februar 2014 nicht zu schaffen ist. Es ist nur folgerichtig, dass die EU-Kommission jetzt die Übergangsfrist um sechs Monate verlängern möchte“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. In den vergangenen Wochen und Monaten sei deutlich geworden, dass Unternehmen beim Umstieg auf SEPA nicht auf erprobte Zahlungsprozesse und verlässliche Software vertrauen könnten. Die Anwendung der neuen Prozesse im Massenbetrieb wäre mit hohen Risiken verbunden gewesen.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die Deutsche Bundesbank stellt sich wie zu erwarten hinter die Entscheidung  der EU. Sie hatte immer wieder geäußert, dass in puncto Sepa auch in Deutschland noch viel zu tun sei – und appelliert nun, trotz Verlängerung der Übergangsfrist, an der Umstellung zügig weiter zu arbeiten.

„Der bereits betriebene Umstellungsaufwand war nicht vergeblich, da SEPA definitiv kommt", betont Carl-Ludwig Thiele, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Der Vorschlag der Europäischen Kommission dürfe keinesfalls dazu führen, dass die Marktteilnehmer in ihren Migrationsvorbereitungen verunsichert werden. "Ich appelliere an alle Marktteilnehmer, ihre SEPA-Projekte konsequent fortzusetzen und an einer Umstellung zum 1. Februar 2014 festzuhalten."