„Was uns in der Schweiz fehlt, ist die Infrastruktur, also IT und Internet, diese ist in Augsburg. Deshalb suchen wir einen strategischen Partner bzw. Käufer, der uns in diesen Bereichen ergänzt", sagte Rita Graf im Interview im aktuellen Newsletter des „Schweizer Buchhandels" (3/2014).
Mithilfe eines Finanzinvestors wäre es zwar möglich, diese Infrastruktur selbst aufzubauen oder einzukaufen, letztlich werde aber der Insolvenzverwalter entscheiden - womöglich erst im März. Als wahrscheinlicher gilt, dass die Auslandsgeschäfte von Weltbild abgetrennt und verkauft werden.
„Wir sind mit verschiedenen Interessenten aus dem In- und Ausland im Gespräch", sagte Graf und gibt sich zuversichtlich, dass ein Käufer gefunden wird: „Unser Anteil an Bestsellern beträgt rund 25 bis 40 Prozent in den ersten zwei Monaten nach Erscheinen – das lässt sich so schnell nicht ersetzen." Die zentrale Bedeutung im Beschaffungsmarkt mache Weltbild Schweiz zum „Filetstück der ganzen Gruppe."
Das Unternehmen verfüge über genügend Liquidität, um die Zeit bis zu einer Lösung zu überbrücken. Indes müssten die Lieferanten, die ans Zentrallager des Mutterhauses geliefert haben, wohl einen Teil ihrer offenen Rechnungen abschreiben. „Es sind wenige Lieferanten mit fünfstelligen Beträgen", so Graf.
Insolvenzverwalter Geiwitz hat auch für Weltbild Schweiz eine Garantieerklärung abgegeben, so dass das Unternehmen wieder ins Zentrallager einkaufen kann. „Nur die offenen Rechnungen bis zum 9. Januar sind gesperrt."
Die Nachfrage in den Filialen und Online-Shops ist nach Angaben des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, der Betrieb laufe auf vollen Touren weiter.