Angeschlagener niederländischer Filialist

Polare schließt temporär 20 Filialen

28. Januar 2014
Redaktion Börsenblatt
Der finanziell angeschlagene niederländische Filialist Polare hat heute 20 Filialen und seinen Webshop geschlossen − vorübergehend, so das Unternehmen, um sich strategisch neu auszurichten.

Die Unternehmensführung sieht laut Pressemitteilung die Maßnahme als notwendig an, um den Fortbestand von Polare zu sichern. Auch wenn die Buchauslieferung CB (vormals Centraal Boekhuis) die zeitweise eingestellte Lieferung an den Filialisten wieder aufgenommen habe, sei damit keine "strukturelle Lösung" verbunden. Nicht betroffen von der vorübergehenden Schließung sind laut Medieninformation die niederländischen Outlet-Stores und die Filialen in Belgien. 

Polare ist 2013 aus der Fusion der Buchhandelsketten Selexyz und De Slegte, unter anderem Anbieter gebrauchter Bücher, hervorgegangen. Im Zuge der Integration wurden Filialen zusammengelegt und Mitarbeiter entlassen. Der rückläufige Buchmarkt habe dann Ende 2013 dennoch zu Absatzproblemen und Zahlungsschwierigkeiten geführt, CB hätte zudem den Kreditrahmen reduziert.

Nach Ansicht des Unternehmens würde ein temporär erweitertes Kreditprogramm helfen, ab Mai 2014 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Man habe den Partnern verschiedene Szenarien vorgelegt, die jedoch abgelehnt wurden. Daher habe man sich entschlossen, heißt es in der Mitteilung weiter, die Läden vorübergehend zu schließen − auch um die Interessen der Lieferanten zu schützen. Derzeit sei man im Gespräch mit Interessenten. Polare-Direktor Jan van de Wouw gibt sich schließlich optimistisch: "Wir werden hart arbeiten, um bald wieder zu öffnen."