Medienkette FNAC meldet für 2013 einen Gewinn

Das Sanierungsprogramm schlägt an

3. März 2014
Redaktion Börsenblatt
Nach einem ernüchternden ersten Halbjahr hat sich der Wind für Fnac offenbar doch noch gedreht: Das Jahr 2013 schließt die französische Medienkette zwar erneut mit einem Umsatzminus ab – kann aber dank eiserner Sparmaßnahmen wieder einen Gewinn ausweisen. Am Sanierungsprogramm hält das Unternehmen fest.
Die erste Jahresbilanz seit dem Börsengang im Juni 2013  (siehe Archiv) fällt für Fnac gemischt aus: Die Talsohle bei der Umsatzentwicklung ist noch nicht erreicht, allerdings scheint das vor rund zwei Jahren von dem damals frisch gekürten CEO Alexandre Bompard eingeleitete Spar- und Sanierungsprogramm zu fruchten. Das Unternehmen kehrt beim Konzernergebnis wieder zurück in den grünen Bereich, hat 2013 seine Kosten weiter gesenkt und gleichzeitig neu investiert (in neue Läden, neue Formate, E-Commerce/ Mobile Commerce / Omnichannel-Angebote).
Auf diesem Kurs soll es nun weitergehen. Fnac lobt den Erfolg neuer Produktgruppen (Spiele, Spielzeug, Games, Deko, Stationary, Telekomunikation) – und die eigenen Omnichannel-Angebote. Für Kunden werde es sukzessive normal,  mehrere Kanäle auf einmal nutzen, um bei Fnac einzukaufen – was sich auch an den Umsätzen zeige (mittlerweile knapp ein Drittel des Gesamtumsatzes; gegenüber 2012: plus 8 %).

Aber auch stationär sieht sich Fnac wohl noch nicht am Ende: Gerade habe man mit dem im Mittleren Osten weithin bekannten Handelsunternehmen Darwish Holding ein Franchising-Abkommen unterzeichnet - im Herbst 2014 soll dann der erste Fnac-Store ans Netz gehen - in Katar. Bislang ist Frankreich das einzige Land, in dem Fnac mit Franchisingkonzepten aktiv ist.      

Kennzahlen und Ereignisse des Fnac-Jahres 2013 im Überblick:  
 
  • Der konsolidierte Gesamtumsatz lag 3,8 Prozent unter Vorjahr – bei 3,9 Mrd. Euro (vergleichbar: 3,9 minus Prozent). Einnahmen zu einzelnen Warengruppen, etwa Büchern, nennt Fnac nicht.
  • Das operative Ergebnis stieg um 13,3 Prozent (von 63 auf 72 Mio. Euro), der Gewinn aus fortzuführenden Geschäftsbereichen erhöhte sich sogar um das Zweieinhalbfache (von 13 auf 43 Mio. Euro. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) ging es um 4,5 % nach oben (140 Mio. Euro; 2012: 134 Mio.) .
  • Die Kosten reduzierten sich übers Jahr erneut – um 5,5% auf knapp 1,1 Mrd. Euro. Sie machen damit noch 28% der Einnahmen aus (2012: 28,5 %).
  • Das Konzernergebnis drehte ins Plus; statt einen Verlust (2012: 142 Mio. Euro) meldet Fnac nun einen Gewinn – von 15 Mio. Euro.  
  • Nahezu unverändert zeigt sich die Bruttomarge (29,8 %; 2012: 30 %).
  • Frankreich: Der Heimatmarkt bleibt schwierig – hier sanken im vergangenen Jahr die Einnahmen um 2,7 Prozent (bei vergleichbarer Ladenfläche: minus 3,6 %). Unterm Strich hatte Fnac 2,77 Mrd. Euro in der Kasse. Dabei ist es nicht so, dass nur noch der Rotstift regiert: Insgesamt machte Fnac 2013 sechs neue Läden auf (unterschiedliche Formate, v.a. im Franchising-Modell); die Gesamtzahl der Läden lag zum Stichtag 31. Dezember bei 108 (Vorjahr: 104).
  • Iberische Halbinsel (Spanien, Portugal; 44 Läden, 2012: 42): Auch da holpert es, die Einnahmen reduzierten sich um 4,2 % auf 654,3 Mio Euro (bei vergleichbarer Ladenfläche: minus 5,1 %). Operativ erzielte Fnac in dieser Region ein Ergebnis von 21,3 Mio. Euro.
  • Die Lage in Brasilien scheint sich Fnac langsam zu bessern, aber auch hier erlebt Fnac eine Berg- und Talfahrt. Im zweiten Halbjahr ging es nach einer dicken Flaute (minus 8,9% im ersten Halbjahr, im Vergleich zu 2012) aufwärts – die Umsätze erhöhten sich um 6 %. Insgesamt nahmen die elf brasilianischen Läden im vergangenen Jahr umgerechnet 197,2 Mio. Euro ein (minus 13,3 %; bei vergleichbarer Ladenfläche: minus 2,1 %). Das operative Ergebnis liegt trotzdem wieder im Plus (0,7 Mio. Euro, nach minus 5,7 Mio. im Jahr zuvor).
  • Andere Länder (u.a. Schweiz, Belgien; 13 Läden, wie bereits 2012): Fnac hatte 291,9 Mio Euro in der Kasse - 6,3 Prozent weniger in der Kasse (bei vergleichbarer Fläche: minus 5,6%). Doch auch hier zeigt sich das bekannte Muster – das operative Ergebnis erhöhte von 5,7 auf 7,1 Mio. Euro (plus 1,4 Prozent zum Vorjahr).