Die Sonntagsfrage

Kann der Einzelhandel seine Stellung durch Kooperation stärken – zum Beispiel mit dem Buchhandel?

16. November 2014
Redaktion Börsenblatt
Nach der Schließung der Buchhandlung Strauß im saarländischen Sulzbach entschloss sich der TV- und Elektro-Fachhändler Lothar Reiber, die entstandene Marktlücke zu schließen: mit der Übernahme des Buch- und Schreibwarensortiments, für das er auf seiner bisherigen Ladenfläche Raum schuf. Durch die Kooperation mit dem Buchhandel bietet sich die Chance, die Ertragssituation für beide Handelsgeschäfte zu verbessern. Ein Kooperationsmodell, das Schule machen könnte?
Die Kooperation mit dem Buchhandel, oder auch mit dem Schreibwarenhandel wie in unserem Fall, könnte ein Modell für den Einzelhandel in kleineren Gemeinden sein. Gemeinsam kann man dort versuchen, die Ertragssituation zu verbessern und so die eigene Lage zu stärken.

Für mich als Elektrohändler war der Buchhandel zunächst eine fremde Branche. Doch wenn man eingearbeitetes Personal übernimmt, das sich auskennt und den Kontakt zu den Kunden hält, dann ist das Risiko überschaubar.

Beide Händler haben von einer solchen Kooperation den Vorteil, dass sie ihre Kosten – wie zum Beispiel die Miete − reduzieren und die Ertragslage verbessern können. Außerdem wird der Kundenstamm, der in den Laden kommt, natürlich erheblich größer. Der gesamte Einzelhandel hat ja heute mit der Online-Konkurrenz zu kämpfen. Weil dies so ist, scheint es mir umso wichtiger zu sein, dass man auch weiterhin die Kundschaft bedient, die nicht online einkaufen und den örtlichen Handel aktiv unterstützen möchte.