Gründerinnenpreis geht an Bremer Buchhändlerin

Umsatz verdreifacht

5. Dezember 2014
Redaktion Börsenblatt
Die Bremer Sortimenterin Barbara Hüchting (Findorffer Bücherfenster) hat den mit 5.000 Euro dotierten belladonna Gründerinnenpreis 2014 erhalten. Ihre "hervorragende Vermarktung, ihre kreativen Verkaufsideen, ihre weitreichende Vernetzung und dazu die enorme Umsatzsteigerung" haben die Jury überzeugt.

Geplant war es nicht, dass Barbara Hüchting eine seit 26 Jahren bestehende Buchhandlung übernimmt: 1973 geboren, studierte sie zunächst Anglistik und Germanistik in den USA und in Freiburg, arbeitete in Verlagen und bei PR Agenturen, bis sie dann als Dramaturgin und Pressereferentin in die Theaterwelt in Hagen einstieg. 2007 kehrte sie wieder in ihre bremische Heimat zurück; im Februar 2010 eröffnete sie das Findorffer Bücherfenster. Seitdem hat sie den Umsatz verdreifacht, die Anzahl ihrer Mitarbeiterinnen von 1,5 auf fünf gesteigert und Initiativen gestartet, um im Stadtteil Findorff bekannt zu werden.
„Ihre Vernetzung und Vermarktung sind beispielhaft“, meint Maren Bock, Geschäftsführerin von belladonna und Initiatorin des Preises. Zu ihrem systematischen nachhaltigen Aufbau des Unternehmens gehört auch, dass sie Mitarbeiterinnen mit unbefristeten Verträgen einstellt und diese Berufs- und Familienleben miteinander vereinbaren können.

Ziel des Preises sei es, „die Existenzgründung von Frauen in der Öffentlichkeit, insbesondere in der Wirtschaft und in den Medien sichtbar zu machen“, erklärte Bock den mehr als 200 anwesenden Gästen in der Bremer Bel Étage. Der Preis soll Frauen ermutigen, in bestimmten Lebenssituationen über eine Existenzgründung oder Unternehmensnachfolge nachzudenken. Zudem soll der Preis auch Denkmuster verändern und Rollenbilder von Unternehmerinnen erweitern - "denn Unternehmerinnen seien durchaus auch alleinerziehend oder ehemals erwerbslos gewesen oder arbeiteten in Teilzeit". Im Bundesland Bremen sind ca. 31 Prozent aller Firmengründer Frauen.