150 Jahre W. Bertelsmann Verlag (wbv)

"Das älteste Startup der Stadt Bielefeld"

30. Oktober 2014
von Börsenblatt
Der in Bielefeld fest verwurzelte W. Bertelsmann Verlag (wbv) feiert 150 Jahre Verlagsgeschichte. Zu den Festivitäten gehörte auch eine Jubiläumsveranstaltung in der Ravensberger Spinnerei mit Diskussionsrunden zur Wirtschaftsgeschichte Bielefelds und zur Zukunft des Publizierens.

"Der W. Bertelsmann Verlag ist das älteste Startup der Stadt", sagte Pit Clausen, Oberbürgermeister von Bielefeld, bei einer Talkrunde am vergangenen Dienstag vor etwa 150 geladenen Gästen in der Ravensburger Spinnerei in Bielefeld. Seit fünf Generationen ist der W. Bertelsmann in Bielefeld beheimatet, seit 1993 leitet Arndt Bertelsmann das Unternehmen. An der Talkrunde zum Jubiläum nahm neben Clausen auch Wolf D. Meier-Scheuven, Präsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld teil. "Ein Familienunternehmer denkt immer daran, sein Unternehmen gesund in die nächste Generation zu übergeben, während Großkonzerne in Quartalen denken", lobte er. Ebenfalls auf dem Podium: Reinhold Weiß vom Bundesinstitut für Berufsbildung Bonn teil, mit dem der Verlag seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet.

Rückblick ist Arndt Bertelsmanns Sache nicht. "Heute soll es im wesentlichen einen Ausblick geben: Wer braucht Verlage? Daher stammt auch die Abkürzung wbv", so der Chef. Diese Fragestellung loteten Unternehmensberater Erhardt F. Heinold, Leander Wattig, Blogger und Publizist, Nina Oberländer, VHS Bremen, und Uwe Schimank von der Universität Bremen aus. Das Podium war sich einig: Verlage erbringen Dienstleistungen, die Autoren brauchen.

Der W. Bertelsmann Verlag (wbv) wurde 1864 von Wilhelm Bertelsmann, Sohn des Gütersloher Verlegers Carl Bertelsmann, als Buch- und Steindruckerei in Bielefeld gegründet. 1993 übernahm Arndt Bertelsmann den Verlag von seinem Vater Jürgen und baute das Unternehmen zu einem Fachverlag für Bildung, Beruf und Sozialforschung aus. Der wbv verlegt u.a. die deutsche Ausgabe der PISA-Studie und kooperiert mit institutionellen Herausgebern wie dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) und der OECD. Seit einigen Jahren erscheinen alle wbv-Publikationen auch als E-Book, alle Fachzeitschriften stehen digital im Online-Portal wbv-Journals.de zur Verfügung. Seit 2013 publiziert der wbv auch Open Access Titel – eine Publikationsmöglichkeit, die von den herausgebenden Institutionen gut genutzt wird.