Bastei Lübbe zieht Bilanz

Das rote Quartal

9. August 2018
von Börsenblatt
Bastei Lübbe legt die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2018/2019 vor – die meisten sind rot. An der Prognose fürs Gesamtjahr will der Verlag dennoch festhalten: Gerechnet wird mit einem Konzernumsatz von 95 Mio. Euro und einem positiven Ergebnis.

Dass neue Geschäftsjahr so schleppend beginnt, hält die Führungsspitze unter Carel Halff für eine vorübergehende Sache. Der Konzern befinde sich in einem Jahr des Übergangs, heißt es. Zweifel daran, dass man die gesteckten Ziele erreichen kann – wie sie bereits am 14. Juni veröffentlicht wurden – scheint es nicht zu geben.

Ein Blick aufs erste Quartal 2018/2019 (April bis Juni) 

Umsatz. Die Einnahmen lagen, wie das Unternehmen heute zur Bilanzpressekonferenz bekannt gab, bei 20,8 Mio. Euro – nach 27,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Minus von rund 24 Prozent. Auch bereinigt um den aufgegebenen Geschäftsbereich "Retail" (BuchPartner, siehe Archiv: bastei Lübbe verkauft Buchpartner-Beteiligung) dreht der Verlag nicht recht ins Plus: Das Segment herausgerechnet reduziert sich der Umsatz trotzdem. Im Vergleich zum Vorjahresquartal verloren die Bereiche "Buch" und "Digital" rund 10 Prozent.


Ergebnis. Das Konzern-EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) belief sich in der Berichtsperiode auf minus 1,2 Mio. Euro – nach minus 0,8 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um „Retail“ zeigt sich: Das EBIT sinkt um 2,3 Mio. Euro auf minus 1,2 Mio. Euro. "Grund hierfür sind im Wesentlichen der erwartete Umsatzrückgang, die höhere Aufwandsquote für Autorenhonorare und die Einmalbelastungen aus dem planmäßig verlaufenden Effizienzprogramm in Höhe von ca. 0,5 Mio. Euro", erklären die Kölner. Im Jahresvergleich zeige die konservativere Abschreibungssystematik bei den vorausgezahlten Autorenhonoraren aber ihre planmäßige Wirkung.

"Im Rahmen der Erwartungen"

Wichtig ist ihnen zudem klarzustellen, dass die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2018/2019 im Rahmen der Erwartungen liegen – und dass der Vorstand die Aussichten unverändert positiv beurteile. Die Nachricht geht vor allem an die Anteilseigner: Von einer Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2017/2018 wollen Aufsichtsrat und Vorstand nämlich absehen.

Wirtschaftlicher arbeiten und die Schulden zu verringern - das soll in den nächsten Monaten an erster Stelle stehen. "2018/2019 wird ein Jahr des Übergangs", betont Carel Halff. "Das Effizienz-Programm befindet sich in der Umsetzung, das Geschäft läuft stabil und im Rahmen der Erwartungen."

Im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März 2019) plant Bastei Lübbe einen Konzernumsatz in Höhe von etwa 95 Mio. Euro und eines positives Ergebnis (EBIT) in der Größenordnung von 0,5 bis 2 Mio. Euro. Ein Grund für den Rückgang: Durch den Verkauf des Rackjobbers BuchPartner fehlen beim Umsatz rund 35 Mio. Euro. Zuletzt, im Geschäftsjahr 2017/2018, kam der Verlag nach eigenen Angaben auf Einnahmen von 140,2 Mio. Euro.  

Details dazu im Bericht zur Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2017/2018