"Zeugnisse einer höheren Fabulierkunst"

In der Jurybegründung heißt es laut Mitteilung des Literaturhauses Hamburg: "Jan Faktors experimentelle Poesie, seine Essays und vor allem die autobiografisch grundierten Romane sind großartige literarische Zeugnisse einer höheren Fabulierkunst, pathosfrei, sprachbewußt, von ausschweifender Unverblümtheit. Somatisch basierte Welterkundung und ganz ins Erzählerische transponierte, geschichtsphilosophisch reflektierte Zeitgenossenschaft geben sich in dieser Prosa ein Stelldichein."

Jan Faktor wurde 1951 in Prag geboren, übersiedelte 1978 nach Ost-Berlin. Dort schloss er sich bald der alternativen Literaturszene an. Seine experimentellen Texte aus dieser Zeit erschienen 1989 im Aufbau Verlag und später bei Janus Press. Seit 1989 ist er Mitglied des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie. Faktors Debütroman "Schornstein" erschien 2006. Es folgte 2010 der Roman "Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder Im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag" (beide Kiepenheuer & Witsch).

Die Jury des Italo-Svevo-Preises besteht aus der Literaturkritikerin Katharina Teutsch, dem Verleger Sebastian Guggolz und dem Schriftsteller und Hochschullehrer Wolfgang Hegewald.

Die Preisverleihung findet am 20. Juni um 19.30 Uhr im Literaturhaus Hamburg statt. Die Laudatio hält Sebastian Guggolz. Musikalisch begleitet Simone Eckert mit der Viola da gamba das Programm. Der Senator für Kultur und Medien Hamburg Carsten Brosda spricht ein Grußwort, der Senat hat die Schirmherrschaft für den Preis übernommen.

Zum Preis

Der mit 15.000 Euro dotierte Italo-Svevo-Preis wird durch mäzenatisches Engagement ermöglicht. Seit 2001 wird er an deutschsprachige Prosaautoren vergeben, er ehrt ein Werk für seinen Eigensinn. Vorige Preisträger sind Sabine Peters und Zsuzsanna Gahse.