KNV bilanziert Buchpreisentwicklung

Taschenbücher knacken 10 Euro-Marke

4. Juli 2017
von Börsenblatt
Im ersten Halbjahr stieg das Preisbarometer (auf Basis absatzgewichteter Ladenpreise) von KNV um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjaheszeitraum. Der durchschnittliche Ladenpreis kletterte auf 14,75 Euro.

KNV nutzt für seine Statistik eigene Absatzdaten (Bücher, Hörbücher, Kalender u. a.). In den ersten sechs Monaten zogen dabei sowohl die Preise für Hardcover und - noch stärker - diejenigen für Taschenbücher an. Im Detail: Im ersten Halbjahr kostete ein von KNV an den Handel ausgeliefertes Hardcover durchschnittlich 15,78 Euro und damit 0,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Preise für Taschenbücher kletterten um 2,3 Prozent auf im Schnitt 9,74 Euro.

Im Juni stand der Durchschnittspreis für ein Taschenbuch danach bei 10,09 Euro (plus 4,1 Prozent gegenüber Juni 2016). Hardcover kosteten mit 15,06 Euro 2,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Markus Fels: "Nachholbedarf bei der Preisgestaltung"

"Das Thema Ladenpreise ist in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus des Buchhandels und der Verlage gerückt", erklärt Einkaufsleiter Markus Fels gegenüber boersenblatt.net. Er fährt fort: "Das Plus von 1,3 Prozent ist ein kleiner Schritt auf einem noch sehr langen Weg. Ich kann nur an die Verlage appellieren, diesen Weg fortzusetzen. Mit Blick auf die letzten Jahre kann ich nur sagen, dass es bei der Preisgestaltung einen enormen Nachholbedarf gibt."

Wie intensiv sich viele Verlage mit dem Thema Ladenpreise beschäftigen würden, zeigten die zahlreichen Nachfragen an KNV, so Fels: "Weil die internen Reportings der Verlage mitunter lückenhaft sind, kommen die Verlage auf uns zu, um ein klares Bild über die Entwicklung ihrer Ladenpreise zu erhalten."