Programmschwerpunkt der Leipziger Buchmesse

Esra Küçük neue Kuratorin für Europa21

22. November 2016
von Börsenblatt
Vom 23. bis 26. März 2017 findet die zweite Auflage von "Europa21 – Denkraum für die Gesellschaft von morgen" der Robert Bosch Stiftung und der Leipziger Buchmesse statt. Kuratorin ist Esra Küçük, Mitglied des Direktoriums des Berliner Maxim Gorki Theaters und Gründerin der Jungen Islam Konferenz.

Unter der Überschrift "WIR in Europa – Wofür wollen wir einstehen?" verbindet Europa21 im kommenden Jahr fünf Salongespräche, dramatische Lesungen und Autorengespräche sowie eine interaktive Abendveranstaltung, kündigt die Leipziger Buchmesse an.

"Europa21" richte den Blick auf "die vielen Ereignisse des vergangenen Jahres, die die Grundfesten der europäischen Idee ins Wanken gebracht haben", erklärt die Kuratorin Esra Küçük. Sie fährt fort. "Dabei wollen wir mit Akteuren aus Kultur, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik zusammenkommen, um die verschiedenen Reaktionen auf die aktuellen Herausforderungen in Europa zu beleuchten." 2016 habe sich der Programmschwerpunkt um die in Europa ankommenden Menschen gedreht, 2017 soll nach dem "WIR" in Europa gefragt werden. "Die Programmreihe lädt ein, uns selbst zu begegnen und zu reflektieren, für welche Demokratie und für welches Europa wir einstehen wollen", so Küçük.

Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse, freut sich auf die Zusammenarbeit: "Mit Esra Küçük als Kuratorin für Europa21 konnten wir gemeinsam mit unserem Partner, der Robert Bosch Stiftung, eine Expertin gewinnen, die sich seit vielen Jahren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt engagiert. Die vielfältigen Erfahrungen der Sozialwissenschaftlerin in Debattenkultur und Dramaturgie erweitern unseren Denkraum für die Gesellschaft von morgen."

Zur Person

Die gebürtige Hamburgerin Esra Küçük leitet seit März 2016 das "Gorki Forum", einen neuen Ort für Diskurs und Vermittlung am vielfach ausgezeichneten Maxim Gorki Theater in Berlin. Die Diplom-Sozialwissenschaftlerin führte zuvor das von ihr gegründete deutschlandweite Bildungsprogramm Junge Islam Konferenz. Letzteres entwickelte sie, um jungen Menschen ein Forum für den Austausch und eine institutionalisierte Stimme in der politischen Debatte rund um die Themen Rassismus, Vielfalt und gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland zu bieten.

Zu den weiteren Stationen ihres beruflichen Lebens gehörte die Stiftung Mercator, der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration sowie die Humboldt-Universität zu Berlin. Esra Kücük ist unter anderem Beiratsvorsitzende von Kiron Open Higher Education, der ersten digitalen Hochschulplattform für Geflüchtete.

Zu Europa21

Der Programmschwerpunkt "Europa21 – Denkraum für die Gesellschaft von morgen" der Robert Bosch Stiftung und der Leipziger Buchmesse ist auf drei Jahre angelegt. Bei der ersten Auflage im Jahr 2016 diskutierten Schriftsteller, Wissenschaftler, Journalisten und Vertreter der Zivilgesellschaft aus verschiedenen Ländern die Hintergründe der Fluchtbewegungen und die damit zusammenhängenden Herausforderungen. Die Literaturkritikerin Insa Wilke kuratierte die Premiere.