Umfrage im Buchhandel: Wie bedanken Sie sich bei den Kunden?

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft

3. August 2017
von Börsenblatt
Kalender, Stifte, Lesezeichen: Was verteilen Buchhändler an Kunden, denen sie etwas Gutes tun wollen? Und wie zufrieden sind sie mit den Gratis-Gaben der Verlage? Sechs Antworten zwischen Schatzkiste und Wundertüte.

Sabine Schlag, Buchhandlung am Obertor, Radolfzell:

"Beim Buchkauf bieten wir unseren Kunden eigene Lesezeichen an. Für die kleinen Kunden gibt es Edelsteine aus unserer Schatzkiste – was bei den Kindern sehr gut ankommt. Zu Weihnachten verzichten wir ganz bewusst auf Geschenke und spenden stattdessen an ein Waisenhaus in Indien, das nicht nur Kinder, sondern auch verwaiste Großeltern aufnimmt. Anstelle eines Geschenks bekommen unsere Kunden einen Brief mit einem Weihnachtsgedicht oder einer Weihnachts­geschichte."

Karola Brockmann, Buchhandlung Brockmann, Brühl:

"Wir schenken situationsbezogen, nicht zu bestimmten Anlässen. Neben Lesezeichen zum Buchkauf gibt es bei uns "Brockmanns Leseprobe". Das ist ein Weißwein, ein Rotwein oder auch ein Winzertraubensaft mit einem Etikett der Buchhandlung. Verschenkt werden die Flaschen als Dankeschön oder auch mal als Entschuldigung, etwa wenn ein Anruf vergessen wurde. Darüber freuen sich die Kunden sehr. In kleiner Menge bestellen wir zudem die Give-away-Bücher von Diogenes oder Hanser, die wir ähnlich situationsbezogen verschenken."

Birgit Grallert, Buchhandlung Birgit Grallert, Leipzig:

"Beliebt sind bei uns kleine Büchlein, die wir bei Verlagen wie Diogenes bestellen können. Da bleibt das Geschenk auch im literarischen Bereich. Hinzu kommen Lesezeichen. Allerdings gab es früher von den Verlagen schönere, ausgefallenere und wertigere Lesezeichen, die eher Geschenkcharakter hatten. Das wird immer weniger. Bei Weihnachtsgeschenken setzen wir auf schöne Kalender und Schreibgeräte mit Widmung der Buchhandlung. Gerade Kalender kommen gut an, da sie immer seltener vom Einzelhandel verschenkt werden."

Regina Schönheit, Buchhandlung Riemann, Coburg:

"Klassische Geschenke sind bei uns Lesezeichen, die mehrmals im Jahr wechseln. Ansonsten setzen wir auf unser Bonussystem mit einem speziellen Bonusheft, um uns bei unseren Kunden zu bedanken. Ist dieses voll, gibt es für die Kunden Prämien wie beispielsweise ein Gratisfrühstück, Teesets, Weine oder auch einen Kinogutschein. Das Dankeschön-Frühstück »Caféchen deluxe«, das wir in unserem Roten Salon servieren, kommt bei den Kunden am besten an."

Carolin Scheid, Buchhandlung Linnemann, Paderborn:

"Bei uns gehen die Lesezeichen der Verlage gut, wir gestalten aber auch eigene Lesezeichen, die wir drucken lassen, zu unseren Büchern des Monats. Das Gleiche gilt auch für die Stundenpläne, die jetzt gefragt sind. Hier sucht eine Kollegin Motive aus – in diesem Jahr geht es um Fußball für die Jungen und um Pferde für Mädchen. Dazu kommen eigene Pixi-Bücher als Geschenke, diese gibt es in zwei Varianten. Außerdem verschenken wir Poster und Leseproben. Mit den Give-Aways der Verlage sind wir zufrieden, so kommen Lineale, Reflektoren oder Aufkleber als Promomaterial zu Kinderbücher gut an. Nachgefragt waren auch die Radiergummis des Börsenvereins zum Welttag des Buches."

Kati Fräntzel, Schiller Buchhandlung, Stuttgart:

"Wir sind eine sehr kleine Buchhandlung, da können wir uns keine großen Geschenke leisten. Gut nachgefragt sind die Lesezeichen der Verlage als Give-Away zum Buchkauf. Leseproben verpacken wir inzwischen in kleine Tütchen und geben sie thematisch sortiert als Wundertüten an die Kunden weiter. Zu Weihnachten verschenken wir die kleinen Bücher von Verlagen wie Fischer oder Diogenes, die wir als Geschenk verpacken. Wünsche an die Verlage gibt es derzeit keine, da größere Dinge in der Regel auch mit größeren Kosten verbunden sind."

Mehr zum Thema Geschenke im Buchhandel im aktuellen Börsenblatt-Spezial "Non-Books, PBS & Spiele", das diese Woche erschienen ist.