Die Jury setzt sich ausschließlich aus den bisherigen Preisträgern (seit 1992) zusammen. Susanne Schüssler leitet den 1964 von ihrem Mann Klaus Wagenbach gegründeten Wagenbach Verlag in Berlin seit 2002.
"Seither wurde das Programm internationaler, der neugierige Blick schweift nicht nur nach Italien, Frankreich und in die frankophonen Länder, sondern auch nach Spanien und vermehrt nach Lateinamerika", so die begründung der Jury. "Es sind die Neuentdeckungen, für die die Lektoren brennen, und die spannendste Literatur kommt von den 'Rändern', wie es Susanne Schüssler formuliert." Damit meine sie Autoren, die in zwei Kulturen zuhause sind. Zudem erschienen mehr Bücher von Frauen, die junge deutschsprachige Literatur habe sich als fester Bestandteil des Programms etabliert – "preisgekrönt und von der Presse hoch anerkannt". Auch das Sachbuchprogramm habe sich verändert: "Lag der Fokus in der Kunstgeschichte früher vor allem auf der italienischen Renaissance, so erscheint jetzt eine 900-seitige Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts", so die Jury. Der Wagenbach Verlag pflege den kontinuierlichen Kontakt zum Sortiment, zähle auf Buchhändlerinnen und Buchhändler, die etwa ein ständiges SALTO-Regal einrichten und die neuesten Wagenbach-Romane empfehlen – wie in diesem Jahr Francesca Melandris "Alle, außer mir", das von den Sortimentern der Woche des unabhängigen Buchhandels WUB zum Lieblingsbuch gewählt worden ist.
