Auf der Frankfurter Buchmesse verkündet

"Das crazy" ist das Jugendwort des Jahres

23. Oktober 2025
Redaktion Börsenblatt

Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse wurde das Jugendwort des Jahres 2025 verkündet: "Das crazy". Was der Ausdruck bedeutet, wann und warum er verwendet wird, lesen Sie hier. Knapp zwei Millionen Personen hatten sich am Voting beteiligt, das hauchdünn ausging.

Screenshot von der Langenscheidt-Website. Grafik mit der Aufschrift: "Jugendwort 2025" und einem kleinen Pokal

Mit hauchdünnem Vorsprung hat sich "das crazy" durchgesetzt und ist das Jugendwort des Jahres 2025, teilte Langenscheidt in einer Presseinformation mit. Auf den Plätzen zwei und drei folgen "goonen" und "checkst du". 35,7 Prozent der Votes entfielen auf "das crazy", auf "goonen" 35,5 Prozent. Seit dem Start der Kampagne Ende Mai hatten sich knapp zwei Millionen an der Wahl beteiligt.

"Die diesjährige Wahl zeigt erneut den ungebrochenen Einfluss der englischen Sprache und den Trend zum Verkürzen", kommentiert Nikolas Hoenig, Head of Marketing von PONS Langenscheidt, das Ergebnis. Somit repräsentiere "das crazy" den Zeitgeist gekonnt – und genau das sei das Ziel der Wahl.

Wann wird "das crazy" verwendet?

Als Allzweckwaffe der Sprachlosigkeit und als Alternative zu einem "okay" werde "das crazy" immer dann eingesetzt, wenn keine passendere Antwort einfällt, die Lust an einer ausführlicheren Antwort fehlt oder man einfach nur höflich bleiben will. Der Ausdruck ist somit vergleichbar mit einem "Aha, cool" oder "Okay".

So werden "goonen" und "checkst Du" genutzt

"Goonen" – Ein Slangwort für Selbstbefriedigung, so die Langenscheidt. Ursprünglich wurde es benutzt, wenn es nicht bei einer kurzen Handlung blieb, sondern auf eine Dopaminsucht schließen ließ. Inzwischen werde es als allgemeines Synonym genannt. (Anmerkung des Langenscheidt-Gremiums hierzu: "In der Jugendsprache tauchen auch sexuelle Begriffe auf. Wenn Jugendliche solche Wörter nutzen, möchten wir damit transparent umgehen, aber auf Risiken hinweisen. Langes Selbstbefriedigen kann eine Dopaminsucht begünstigen und zu einer ungesunden Beziehung mit der eigenen Sexualität führen.")

"Checkst du" – Wird genutzt, um sicherzugehen, dass das Gegenüber wirklich versteht, worum es gerade geht. Diese neue Variante des "Verstehst du?" stehe meist am Ende eines Satzes, um nachzufragen, ob der oder die andere überhaupt zugehört hat.

Zum Voting:

Rund 82 Prozent der Einreichungen kamen aus der Altersgruppe zwischen 11 und 20 Jahren und flossen somit ins Voting ein. An der Abstimmung teilnehmen konnte jede beziehungsweise jeder, doch weil es sich um die Wahl des Jugendwortes handelt, wurden nur die Einreichungen aus der Zielgruppe gezählt.

Ausgeschlossen wurden der Mitteilung zufolge außerdem Begriffe, die im Rahmen einer gezielten Kampagne eingereicht wurden, die eindeutig nicht repräsentativ für die Jugend in Deutschland stehen sowie Wörter mit einem beleidigenden, rassistischen oder diskriminierenden Bezug jeder Art. In diesem Jahr waren dies "Ralf Schumacher", "Fotzenfritz", "Jet2Holiday" sowie "Agatha".

"Kaum etwas spiegelt den Puls der jungen Generation so lebendig wider wie die Jugendsprache – jedes Jahr bringt sie neue Begriffe hervor, die uns im Verlag überraschen und zeigen, wie schnell sich Sprache wandelt," erklärt Patricia Kunth, Marketing-Managerin und Verantwortliche für die Jugendwort-Kampagne. Auch das Votingverhalten spreche Bände: "Rund 88 Prozent der Zugriffe auf die Abstimmungsseite kamen über Smartphones. Jugendsprache passiert eben dort, wo sie genutzt wird – mobil, online und mitten im Alltag."

Verkündigung auf der Frankfurter Buchmesse

Bekanntgegeben wurde das Jugendwort bereits zum dritten Mal vor jungem Publikum im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Mit dabei waren dieses Mal unter anderen Content-Creatorin und KiKa-Moderatorin Jeannie Wagner (bekannt als @prinzessinjeanniefee) und der Popsänger Gregor Hägele, der 2017 bei "The Voice of Germany" im Halbfinale stand.

Das Video der Preisverleihung: