Dienstleister Print on demand

Drucken nach Bedarf

18. Juli 2022
von Marcus Schuster

Ist Print-on-Demand die Antwort auf die Krise des Papiermarkts? Zumindest gewinnt die bedarfsorientierte Buchproduktion bei Verlagen stark an Bedeutung. Auch weil durch die Kooperation mit Barsortimenten viele Titel über Nacht lieferbar sind.

Ausgeklügeltes System: Am Kommissionierplatz bei Plureos in Bad Hersfeld werden PoD-Titel und weitere Bestellungen in einer Wanne vereint.

Die vergangenen zwei Jahre waren turbulent bei Books on Demand. Nachdem der europäische Marktführer im Selfpublishing zeitweise mit den Aufträgen kaum hinterhergekommen sei, befinde sich BoD mittlerweile wieder innerhalb des gewohnten Servicelevels, sagt Sprecher Thorsten Simon. Gemeinsam mit dem Mutterhaus Libri hat BoD aufgerüstet und in Bad Hersfeld mit Plureos ein neues Druck- und Logistikzentrum errichtet, das sich aktuell in der Hochlaufphase befindet, wie es heißt. Die Print-on-Demand-Produktion von BoD ist dort direkt in die Barsortimentslogistik von Libri integriert. »Bestellte Bücher werden innerhalb von maximal zweieinhalb Stunden gedruckt, um selbst Aufträge die kurz vor Bestellschluss im stationären Buchhandel getätigt werden, noch für den nächsten Tag zu bedienen«, erklärt Simon.

Das Angebot von Plureos werde bereits gut angenommen. Mit dem Service sollen Millionen deutschsprachige und internationale Titel über den gesamten Buchhandel vertrieben, nachhaltig im Print-on-Demand produziert und über Nacht zur Verfügung gestellt werden können. Dadurch werde es »in Zukunft bei der Lieferzeit keinen Unterschied mehr zwischen lagernden und frisch gedruckten Büchern geben«, glaubt Simon.

Nicht nur wegen der verkürzten Lieferzeiten tritt Print-on-Demand offenbar aus der Selfpublisher-Nische heraus. Auch für Verlage ist es attraktiv geworden, Überproduktionen, Transporte und Lagerhaltung sowie Retouren aus dem Buchhandel zu reduzieren. Insofern sei Print-on-Demand die »umweltfreundlichste Form der Buchherstellung«, sagt Thorsten Simon. Vor allem Verlage, die Print-on-Demand von Anfang an mitdenken und ihre Titel vor Erscheinen digitalisieren, könnten besonders schnell reagieren und das volle Potenzial von PoD mit seinen Vorteilen der flexiblen und risikofreien Herstellung samt Vertrieb nutzen.

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