Lesetipp

Ein Buch für Friedrich Merz

10. Februar 2025
Redaktion Börsenblatt

Uwe Kalkowski, "Der Kaffeehaussitzer", kennt sich in der Buchblog-Szene aus und rezensiert selbst Bücher. Eines davon hat er nun dem CDU-Kanzlerkandidaten geschickt. Welches Buch Friedrich Merz bekommen hat und was im beigelegten Brief steht, erfahren Sie hier.

Uwe Kalkowski

Uwe Kalkowski

Unser Kolumnist Uwe Kalkowski flaniert eigentlich durch die deutsche Buchblog-Szene und sammelt spannende Leseempfehlungen. Die gegenwärtigen politischen Geschehnisse und eine aktuelle Lektüre haben ihn nun dazu veranlasst, dem CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz ein Buch zu empfehlen und ihm dieses samt persönlichem Brief zu schicken.

Dabei handelt es sich um Jens Biskys "Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934" (Rowohlt Verlag), das Kalkowski im Februar auf seinem Blog "Kaffeehaussitzer" rezensiert hatte. Für ihn hat das Buch einen erschreckenden aktuellen Bezug zum weltweit beobachtbaren politischen Rechtsruck: "Besonders vor dem Hintergrund der Geschichtsvergessenheit des momentanen CDU-Kanzlerkanditaten, der aus wahlkampftaktischen Gründen den Schulterschluss mit Rechtsextremen sucht. Wie naiv kann man sein? Und wie wenig kann man aus der Geschichte gelernt haben?"

Ich schreibe Ihnen nicht und sende Ihnen dieses Buch nicht zu, um Sie zu belehren oder zu düpieren. Ich schreibe Ihnen in aufrichtiger Sorge um unser Land, um unsere Demokratie und unsere Zukunft.

Uwe Kalkowski

Seine Rezension im Februar endete mit der Überlegung, Friedrich Merz das Buch zuzuschicken. Genau das hat er nun mit Hilfe des Rowohlt Verlags getan, der ihm ein Exemplar zur Verfügung stellte.

In einem beigelegten Brief empfiehlt Kalkowski Merz die Lektüre von "Die Entscheidung" und weißt damit darauf hin, dass ein "Schulterschluss mit einer rechtsradikalen Partei" schon einmal zum Ende einer Demokratie beigetragen hat, wie das Buch beleuchtet. "Es ist mir ein Anliegen, Ihnen dies mitzuteilen. Denn ich verstehe Ihr Handeln in keinster Weise. Es gibt zahlreiche dringende Themen, die uns Bürgerinnen und Bürgern auf den Nägeln brennen. Da wäre die dramatisch kaputtgesparte Infrastruktur. [...] Und da wären in der Tat immense Probleme bei unserer Migrationspolitik – die man aber nicht löst, in dem man rechtsextremes Denken bedient", heißt es an anderer Stelle.

Dabei betont Kalkowski auch, dass er Merz das Buch nicht zusendet, um ihn "zu belehren oder zu düpieren." Er schreibe ihm "in aufrichtiger Sorge um unser Land, um unsere Demokratie und unsere Zukunft."

Den ganzen Brief finden Sie auf Uwe Kalkowskis Blog.