Amerika hat gewählt, und noch immer wird gezählt. Die American Booksellers Association (ABA) hat zusammengetragen, wie Buchhandlungen in den USA im Vorfeld der Wahl ihre Kunden motiviert haben, sich an der US-Präsidentschaftswahl zu beteiligen.
Der Comma Bookstore in Flint (Michigan) beispielweise warb mit Rabatten für Kunden, die einen Wahl-Sticker vorweisen konnten.
Paper Boat Booksellers in Seattle (Washington) rief per Büchertisch und Instagram-Post zur Beteiligung auf:
Besonders interessant für politisch aufgeschlossene Kunden ist die Aktion des Saturn Booksellers in Gaylord, Michigan: „Kaufen Sie das Buch, wegen dem Sie gekommen sind – und Sie bekommen das Buch mit der entgegengesetzten Sichtweise zum halben Preis.“
Alle Beispiele gibt es in der Bildergalerie der ABA zu sehen.
In Deutschland hat die Buchhandlung BiBaBuze in Düsseldorf vor der Wahl ein „Wahlfenster“ gestaltet, berichtet Inhaberin Antje Westermann. „Wir haben vier Wochen lang Bücher zu einem breiten US-amerikanischen Themenspektrum präsentiert. Da ging es nicht nur um den amtierenden Präsidenten Donald Trump, sondern um viele Themen, die in den USA wichtig sind: die Demokratie, Rassismus und die "Fake facts", die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung.“ Das Fenster soll nun, nach der Wahl, umgestaltet werden.
Was auf den Büchertischen weiterhin sicher zuoberst liegen wird: Eine Monografie über Joe Biden, die Ende Oktober erschienen ist. (Evan Osnos: „Joe Biden. Ein Porträt“. Suhrkamp, 263 S., 18,95 Euro). Sehr viel mehr Sachbücher zu dem künftigen Führungsteam in den USA mit President-elect Joe Biden und Vice President-elect Kamala Harris gibt es noch nicht auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Suhrkamp plant deshalb schon die nächste Auflage.
Update:
C.H. Beck hat gerade einen autobiografischen Titel angekündigt, in dem Joe Biden über die Erkrankung und den Tod seines ältesten Sohnes spricht – die im Jahr 2014 in seine Zeit als Vizepräsident der USA fiel (Joe Biden: „Versprich es mir. Über Hoffnung am Rande des Abgrunds“ ET 25.11., C.H. Beck, 256 S., 22 Euro).
