Wortmeldungen-Literaturpreis 2024

Diese fünf Kurztexte sind nominiert

16. Januar 2024
von Börsenblatt

Nilufar Karkhiran Khozani, Elena Messner, Dragica Rajčić Holzner, Konrad H. Roenne und Frank Witzel sind für den mit 35.000 Euro dotierten „Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte 2024“ nominiert. Am 7. Februar stellen die Autor:innen sich und ihre Texte beim großen Shortlist-Abend im Literaturhaus Frankfurt am Main vor. 

Elena Messner, Frank Witzel, Nilufar Karkhiran Khozani, Konrad H. Roenne und Dragica Rajčić Holzner

Das sagt die Jury

Ausgewählt wurden die fünf Texte von einer interdisziplinär besetzten Jury, bestehend aus Hanna Engelmeier (Kulturwissenschaftlerin), Silke Hohmann (Kunstkritikerin), Rahel Jaeggi (Philosophin), Paul Jandl (Literaturkritiker), Steffen Mau (Soziologe), Barbara Mundel (Intendantin) und Philipp Theisohn (Literaturwissenschaftler). Insgesamt wurden mehr als 120 Texte für den „Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis“ vorgeschlagen. Die Shortlist-Nominierung ist mit jeweils 3.500 Euro dotiert. Die Jury entscheidet im März über die Vergabe des Wortmeldungen-Literaturpreises, die Preisverleihung findet am 21. Juni in Frankfurt am Main statt. 

„Wie schreibt man über die Revolte der Frauen im Iran, wenn man diesem Land qua Herkunft verbunden, aber doch von ihm als Exilantin in Sprache und Alltag getrennt ist? Wie lässt sich von der Grausamkeit der Tierindustrie erzählen, ohne auf bewährte, abgegriffene Diskursmuster zu verfallen? Wie werden prekarisierte Stimmen, prekarisierte Räume in der Literatur sichtbar, ohne durch den ihnen abgeforderten literarischen Stil neutralisiert zu werden? Und inwiefern ist der Essay Ausdruck der Unmöglichkeit, das eigene Erleben mit dem Weltgeschehen zu überblenden? Die Jury hat sich für eine Shortlist entschieden, die der Suche nach der Form die Frage nach dem Stoff zur Seite stellt. Spürbar wird in allen fünf nominierten Texten, dass das Beharren auf sprachlicher Präzision gerade nicht für einen weltabgewandten Ästhetizismus, sondern vielmehr für das Bemühen einer Literatur steht, auf eine immer stärker polarisierende Wirklichkeit zu antworten“, so die Jury zu ihrer Auswahl.

Die Texte sind ab sofort hier zu lesen: https://www.wortmeldungen.org/literaturpreis/shortlist/shortlist-2024

Die nominierten Autor:innen für den Wortmeldungen-Literaturpreis 2024

Nilufar Karkhiran Khozani (*1983) ist Autorin und Verhaltenstherapeutin und lebt in Berlin. Ihre Texte wurden in verschiedenen Literaturzeitschriften veröffentlicht, 2020 erschien ihr Lyrikdebüt „Romance Would Be a Very Fine Bonus Indeed“ (Re:sonar Verlag), 2023 das vielbeachtete Romandebüt „Terafik“ (Blessing Verlag).

Elena Messner (*1983) ist Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin und lebt in Wien. Sie publiziert Prosa, Essays, Theatertexte sowie literaturwissenschaftliche Texte. Zuletzt erschien der Roman „Schmerzambulanz“ (Edition Atelier, Wien 2023).

Dragica Rajčić Holzner (*1959) ist Autorin und Journalistin. Sie wurde in Kroatien geboren und lebt heute in Zürich und Innsbruck. Sie veröffentlicht Lyrik, Prosa und Theaterstücke. Für ihre literarischen Texte wurde sie vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Roman „Liebe um Liebe“ (Matthes & Seitz Berlin, 2021).

Konrad H. Roenne (*1979) ist Autor und lebt in Berlin. Er arbeitete u.a. für das „Vice“-Magazin und in einer Einrichtung für psychisch Kranke.  2022 erschien sein Debütroman „Hoch Mittag“ (Ammian Verlag, Berlin) . Für seine Texte erhielt er mehrere Auszeichnungen. 2024 ist er Stipendiat für Literatur im Schloss Wiepersdorf in Brandenburg.

Frank Witzel (*1955) schreibt Lyrik, Prosa und Hörspiele und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Für seinen Roman „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ (Matthes & Seitz Berlin, 2015) erhielt er 2015 den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschien von ihm der Erzählband „Die fernen Orte des Versagens“ (Matthes & Seitz Berlin, 2023).

Am 7. Februar um 19.30 Uhr stellen die Autor:innen ihre Texte beim großen Shortlist-Abend Im Literaturhaus Frankfurt vor.