In diesem Jahr geht der Max-Herrmann-Preis an Monika Grütters. Die Literaturwissenschaftlerin wechselte im Jahr 1995 vom Amt der Pressesprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung in das Berliner Abgeordnetenhaus. Nach zehn Jahren Landespolitik folgten ab 2005 zwanzig Jahre im Bundestag, davon acht Jahre als Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien mit Dienstsitz im Bundeskanzleramt. In all diesen Positionen hat sie sich große Verdienste um Kunst und Kultur erworben, wie es in der Mitteilung der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin heißt. Die Preisverleihung findet am 19. Mai 2025 in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz statt.
"Für Monika Grütters ist Kultur kein schmückendes Beiwerk, das man sich nur in guten Zeiten leisten kann. Sie hat Strukturen für die Verlags- und Buchhandelsbranche gefördert, um kulturelle Vielfalt und den Zugang zur Literatur zu ermöglichen. In diesen Räumen für Experimente und klassische Gedanken, so wie sie zwischen zwei Buchdeckeln Platz finden und so wie sie in einer Bibliothek allen zur Verfügung stehen, wird Verständigung und Verständnis für unsere Gegenwart und darüber hinaus möglich.", begründet der Juryvorsitzende und Vorsitzende der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V., Peter Altmaier, die einmütige Entscheidung der Jury.
Zum Max-Herrmann-Preis
Seit 2010 verleihen die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V. mindestens alle zwei Jahre den Max-Herrmann-Preis an eine Persönlichkeit, die sich in besonderer Weise um das Bibliothekswesen und die Staatsbibliothek zu Berlin verdient gemacht hat. Im letzten Jahr wurde das Project Aladdin geehrt, das international den jüdisch-muslimischen Dialog fördert.
Der Preis ist nach dem bedeutenden Literaturwissenschaftler Max Hermann benannt, der 1923 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin das weltweit erste Theaterwissenschaftliche Institut gründete. Über Jahrzehnte arbeitete er in der Königlichen Bibliothek, später Preußischen Staatsbibliothek und war der Initiator der „Bibliothek deutscher Privat und Manuskriptdrucke“. 1933 verlor Max Herrmann seine Professur in Berlin und hatte unter den weiteren Repressionen des nationalsozialistischen Regimes zu leiden. Im September 1942 wurde er in das KZ Theresienstadt deportiert und starb dort nach wenigen Wochen.