Hörbücher und Abos

Spotify und Apple kämpfen um Provisionen

25. Januar 2024
von Börsenblatt

30 Prozent Provision bei Zahlungen für Hörbücher und Abos im App Store? Das möchte Spotify nicht länger hinnehmen. Neue Regeln im EU-Recht begünstigen den Vorstoß. Apple will das nicht akzeptieren.

Über einem Handy schweben App-Symbole, bunte Kacheln im Hintergrund

Sind Provisionszahlungen auf iPhones "alternativlos"? Darüber streiten u.a. die Tech-Giganten Apple und Spotify

Um Apples 30-Prozent-Provision zu umgehen, plant Spotify sich die neuen Regeln in der EU zunutze machen. Mit dem Greifen des europäischen Digitale-Märkte-Gesetzes (DMA) zum 7. März  will Spotify seine Abos und Hörbücher auf dem iPhone und iPads künftig so verkaufen, dass Apple nicht mehr mitverdient. Der Trick: Der Kaufvorgang soll über einen Link aus der Spotify-App auf einer Website stattfinden. Das erklärte der Musikstreaming-Riese jetzt in einem Blogeintrag – und stellt sich und seine Nutzer als Opfer dar.

Apple schweigt – und arbeitet an Gegenstrategie

Nach übereinstimmenden Medienberichten reagierte Apple zunächst nicht auf die Ankündigung Spotifys.

Der iPhone-Hersteller bestreitet aber, dass sein App-Store-Geschäft unter den DMA fällt. Die Argumentation des Tech-Riesen:  Er betreibe nicht einen, sondern eigentlich fünf verschiedene App Stores, weil alle Plattformen für verschiedene Geräte wie iPhones, iPads oder Macs separat betrachtet werden müssten. Einzeln genommen würden sie nach der Argumentation von Apple nicht unter den DMA fallen.

  • User sind bisher zum Laden von Apps auf Apple-Geräten an den hauseigenen App-Store gebunden. Erwerben sie digitale Artikel innerhalb einer App, dann müssen Entwickler eine Provision von 30 Prozent vom Kaufpreis an Apple abführen.
  • Bei Abos sind es zunächst 30, später 15 Prozent.
  • Diese Abgabe kann auf dem iPhone bislang nicht umgangen werden.
  • Apps wie Spotify, Babbel oder Netflix können Abos zwar auch außerhalb der Apple-Plattform verkaufen unter Umgehung der Abgaben an Apple, aber: Apple erlaubt es nicht, in den Apps selbst über Preise und Orte zum externen Kauf zu informieren.