Friedman sagt, er streite nicht, um zu gewinnen: "Ich streite mich, um zu überprüfen, ob ich gut genug ausgerüstet bin." Aber: "Gewalt ist keine Meinungsfrage, sondern eine menschenfeindliche Haltung." Und doch hält er ein enthusiastisches Plädoyer: "Aber das Großartigste am Menschen ist, dass wir lernen können. Wir Menschen sind nicht hilflos. Ich habe unterstellt, dass die Millionen Menschen, die noch wenige Jahre zuvor meine Familie umgebracht haben, lernen können. Und wenn ich das bei echten Nazis getan habe, dann kann ich es bei diesen, denen wir heute begegnen, auch."
Worauf also kommt es an, beim Streiten? Friedman, Berben und Buyx tragen zusammen: Anerkennung. Das Gegenüber als Menschen anzuerkennen. Neugierde, um zuhören zu können. Zweifel und Selbstzweifel: "Die Erkenntnis, dass die Wahrheit nie greifbar sein wird. Es gibt nicht das letzte Wort." Und Empathie: die Bereitschaft, "Verständnis aufzubringen, für das Andere, um damit umgehen zu lernen, indem man versteht, worin es begründet ist."