"PEN Berlin ist zutiefst erschüttert über das Todesurteil gegen den Dichter Peyman Farahavar aus der Provinz Gilan im Iran, bekannt unter dem Künstlernamen Sheyda", beginnt die Pressemitteilung. Das "Revolutionsgericht" in Rasht habe ihm "bewaffneten Aufstand" und "Krieg gegen Gott" vorgeworfen. Laut der Menschenrechtsorganisation Hengaw sei das Urteil nach einem Schnellverfahren am 6. Mai 2025 im Lakan-Gefängnis verkündet worden.
In seinen politischen Gedichten setzt sich Peyman Farahavar für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit ein, so PEN Berlin. Insbesondere kritisiere er die Abholzung der Wälder, illegale Landverkäufe und die Vertreibung lokaler Bauern aus der Provinz Gilan durch staatliche Maßnahmen.
"Das Todesurteil gegen einen Dichter, der nichts anderes getan hat, als Umweltzerstörung und Korruption anzuprangern, entlarvt den iranischen Machtapparat als das, was er ist: ein System organisierter Barbarei", sagte PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel.
Nach Angaben seiner Familie sei Farahavar seit seiner Festnahme im September 2024 schwer gefoltert worden, und ihm wurde sowohl in der Haft als auch während des Gerichtsverfahrens ein Rechtsbeistand verweigert. Sein Gesundheitszustand sei kritisch, er musste mehrfach wegen akuter Magen-Darm-Probleme ins Krankenhaus eingeliefert werden. "Was im Iran geschieht, geht uns alle an. Das internationale Schweigen zu diesen Urteilen ermutigt das Regime in Teheran, weiterhin mit brutaler Härte gegen Dichter, Intellektuelle und andere Kritiker vorzugehen", so Yücel weiter.
PEN Berlin appelliert an die neue Bundesregierung, mit allen diplomatischen Mitteln auf die iranische Regierung einzuwirken, um die Aufhebung des Todesurteils und die sofortige Freilassung von Peyman Farahavar zu bewirken.