Nach zum Teil kritischer Berichterstattung in den Medien, von den „Dresdner Neuesten Nachrichten“ über die „Morgenpost“ bis zum „Tag des Herrn“, setzte eine für Königsmann und ihre Mitarbeiterinnen unerwartete Welle der Solidarität ein: Briefe, E-Mails, Telefonate und Unterschriftensammlungen erreichten die Buchhandlung, aber auch Bistum und Bischof. „Mit solch einer Anteilnahme“, so Königsmann, „haben wir nicht gerechnet. Selbst hier im Laden gibt es mit der Kundschaft nur noch ein Thema: Was können wir tun? Wie können wir helfen?“ Nachdem es im Vorfeld der Kündigung keine konstruktiven Gespräche gab, scheinen sich Bistum und Buchhandlung nun doch aufeinander zuzubewegen. Der am 14. Dezember in Sachsen begonnene harte Lockdown trägt in diesem Fall wohl auch zum Herunterbremsen der Emotionen und zu nüchterner, lösungsorientierter Betrachtung auf beiden Seiten bei. Königsmann hofft auf einen Vertrag, der ihr eine Weiterführung des Geschäfts im „Haus der Kathedrale“ ermöglicht. „Die Entscheidung sollte eher gestern fallen“, meint die Buchhändlerin, die nicht nur von ihren Kundinnen und Kunden, sondern auch von der Erfa-Gruppe Engagierte christliche Buchhändler unterstützt wird. „Eigentlich ist es schon fünf nach 12.“