In seiner Kurzgeschichte "Gegen Ende hin" erzählt Kenan Kokić vom Besuch eines erwachsenen Kindes beim schwerkranken, alten Vater. Ihre Beziehung ist von Sprachlosigkeit geprägt: "Er spricht meine Sprache nicht, die hiesige, ich die seine schlecht, verstehe nur, lese nur, rede nicht, rede nie". In der Hoffnung, die Stille mit Hilfe eines Bots zu überwinden, wird die Begegnung mit einem Laptop angetreten, doch auch die Maschine kann nur bedingt weiterhelfen.
"Gegen Ende hin" habe die Jury als eindringliche und kunstvoll erzählte Momentaufnahme über Migration und Maschinen, Sprechen und Schweigen überzeugt, heißt es in der Begründung.