Will Gmehling: Glück im Alltag der Kinder

Eines Winters friert er zu und taut auch nicht auf, als es wieder Sommer wird: "Der Sternsee" gibt Will Gmehlings neuem Kinderbuch den Titel und macht die Hochhaussiedlung, in der es spielt, zu etwas Besonderem. Viel spektakulärer aber sind die Dinge, die vier befreundete Kinder in dieser Geschichte erleben – und wie der Autor ihnen eine Sprache verleiht. Immer wieder erzählt er aus der Ich-Perspektive. Für jedes Buch suche er einen neuen Ton, erzählt Will Gmehling an einem Nach­mittag in einem Café in Köln-Nippes. In der Domstadt lebt und arbeitet er ebenso wie in Bremen. Wenn er einen Text beginne, habe er noch nicht viele Ideen, eher einen Klang im Kopf. Er überlege sich, wie seine Figuren reden, und folge ihrer Spur. "Ich nenne diese Phase 'das wilde Schreiben'."

Man denkt unweigerlich an die erste berufliche Tätigkeit in der Vita Will Gmehlings: Zunächst malte er Bilder für Erwachsene. Erst mit Mitte 30 kam er zum Kinderbuch, sein Debüt "Tiertaxi Wolf & Co." erschien 1998 bei Sauerländer, weitere Titel bei Carlsen, Residenz sowie Beltz & Gelberg. Seine verlegerische Heimat hat er im Peter Hammer Verlag gefunden, wofür er sehr dankbar ist: "Meine ersten Titel dort waren keine großen Erfolge, aber sie haben trotzdem an mir festgehalten." Belohnt wurden beide Seiten unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für "Freibad", den ersten Band einer Trilogie über die fünfköpfige Familie Bukowski.