Kalenderverlage: Neumann Gruppe stellt sich neu auf

Alle Kalender unter einem Dach

20. Mai 2021
Stefan Hauck

Im Jahrestakt ist die Kieler Neumann Gruppe kontinuierlich gewachsen – jetzt hat sie das Zusammenspiel unter dem Namen »Neumann Verlage« klarer strukturiert. 

Kai Dombrowksky

Vor sieben Jahren erwarb die Neumann Gruppe in Kiel den kleinen Bremer Kalenderverlag Palazzi. Seitdem hat sie nach der Buy & Build-Strategie weitere Verlage dazugekauft und sich kontinuierlich vergrößert. Inzwischen gilt sie als Deutschlands größter Kalenderproduzent und deckt die unterschiedlichsten Segmente ab – vom Terminplaner über großformatige Wandkalender bis zu Werbemitteln. Mit arti promotion sind die Kieler auch gewichtig im Full-Service-Geschäft vertreten. Im Januar hat die Gruppe die Vorschauen von Alpha Edition, Dumont Kalenderverlag, Palazzi, teNeues Calendars & Stationery und Zettler zusammengeführt und die Dachmarke »Neumann Verlage« geprägt.

»Als immer mehr Unternehmen dazukamen, wurde klar, dass wir mehr einheitliche Prozesse brauchen: Der Handel wollte ein Paket und eine Rechnung«, nennt Kai Dombrowsky einen Treiber der Optimierungsentwicklung. Das Gesamtprogramm ist nun aufgeteilt, berichtet der Geschäftsleiter Programm und Vertrieb der Neumann Verlage, und spiegelt sich in den Vorschauen:

  • Die Kalender von A bis Z umfassen die »Grundversorgungskalender« von Alpha Edition bis Zettler, bei denen das Kalendarium im Vordergrund steht und die im Preiseinstiegsbereich meist zwischen fünf und zehn Euro rangieren: »Das sind die Impulskauf-Artikel.«
  • Das Kalender-Markensortiment umfasst die vorwiegend höherpreisigen Premiumprodukte: Becker Joest Volk, Dumont, Geo, Palazzi und teNeues.

Synergien schaffen

Die Strategie des aktiven Zukaufens zielt aber auch auf Synergieeffekte im Fertigungs- und Weiterverarbeitungsbereich. Nur 60 Kilometer entfernt von der Kalenderfabrik Plauen befindet sich im sächsischen Meerane das Logistiklager von Rhenus, das seit vergangenem Monat sämtliche Produkte der Neumann Verlage gebündelt ausliefert, dazu die Kalender des Münchner Kunth Verlags. »Unter ökologischen wie ökonomischen Gesichtspunkten sparen wir Transportwege, Zeit, Einzelsendungen, Verpackungsmüll und CO2; die Produkte werden in wiederverwendbaren Palettenkartons an die Auslieferung überstellt«, erläutert Dombrowsky. Die Vertriebstätigkeiten wurden bei teNeues in Grefrath zusammengeführt; ab sofort reist ein gemeinsames Vertreterteam: »Die Buchhandlung hat dann einen Ansprechpartner für alle Kalendermarken.«

Von den Umsätzen her halten sich Industrie- und Handelsgeschäft in etwa die Waage. Generell schauen Unternehmen strenger auf ihre Werbeetats, sodass das Industriegeschäft leicht rückläufig sei, »aber nach wie vor auf einem hohen Niveau«, zieht Dombrowsky Bilanz. Die Sparsamkeit der Firmen komme aber letztlich dem Buchhandel zugute: »Viele nicht verschenkte Kalender werden dann in der Buchhandlung gekauft, und größere Auflagen senken die Produktionskosten.« Auch die beliebten 24 x 34-cm-Regionaltitel »könnten wir ohne Industriegeschäft gar nicht für zehn Euro produzieren«, erläutert Dombrowsky. 

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