Altvorsteher Roland Ulmer wird 85

Vier Jahrzehnte Brancheneinsatz

26. April 2022
von Börsenblatt

Die Preisbindung war ein großes Thema seiner Amtszeit, aber auch die Verbandsreform: Roland Ulmer, ehemaliger Vorsteher des Börsenvereins und langjähriger Verleger des Eugen Ulmer Verlags, feiert an diesem Dienstag (26. April) seinen 85. Geburtstag. Ein Kurz-Glückwunsch.

Roland Ulmer

46 Jahre lang leitete Roland Ulmer den familieneigenen Fachverlag, in den er 1960 eintrat und den er 2007 an die fünfte Generation übergab - an seinen Sohn Matthias Ulmer. Fast genauso lange, nahezu vier Jahrzehnte engagierte er sich im Börsenverein, erst auf Landes- dann auf Bundesebene.

Er war unter anderem Vorsitzender des Verlegerausschusses, der Abgeordnetenversammlung und von 1998 bis 2001 Vorsteher des Börsenvereins. Dabei setzte er sich insbesondere für die Buchpreisbindung und die Reform der Verbandsstrukturen ein.

Für sein großes Engagement wurde der Verleger mehrfach ausgezeichnet, mit dem Bundesverdienstkreuz, der Verdienstmedaille des österreichischen Buchhandels und der Ehrenmitgliedschaft des Börsenvereins. Zu seinem Geburtstag gratulieren die Börsenvereinskolleg:innen Roland Ulmer sehr herzlich und wünschen alles Gute!

Was war seine heikelste Mission im Ehrenamt? Diese Börsenblatt-Frage zum 75. Geburtstag beantwortete Roland Ulmer 2012 mit folgenden Sätzen, die auch eine Reise in eine andere Branchenzeit sind - und deutlich machen, wie wichtig Ulmers Einsatz für die Buchpreisbindung war:

"Heikle Missionen gab es einige. Und über manche schütteln wir heute den
Kopf. Ein Riesenthema im Verleger-Ausschuss war etwa der Flaggenstreit: Darf die DDR-Fahne bei der Frankfurter Buchmesse gehisst werden? Wir haben damals beschlossen, gar keine nationalen Flaggen mehr auf dem Messegelände wehen zu lassen. Zum Glück hat sich das durchgesetzt.

Meine wichtigste Mission als Vorsteher war natürlich, die Preisbindung gegen den Widerstand aus Brüssel zu verteidigen und zu halten. Die frühere ÖTV-Chefin Monika Wulf-Mathies wurde damals in der EU-Kommission zum Zünglein an der Waage und hat für uns alles zu einem guten Ende gebracht. Dafür hätte sie eigentlich nachträglich die Ehrenmitgliedschaft verdient."