Im Jahr 2023 wird nicht nur Brechts 125. Geburtstag gefeiert, Festivalleiter Julian Warner und sein Team wollen vor allem danach fragen, was es bedeutet, wenn Künstler:innen heute Brechts Erbe antreten. Besonders Brechts Verfahrensweisen stehen im Fokus, seine Zeitgenossen und Nachfolger:innen.
Das Festival startet am 10. Februar 2023, Brechts 125. Geburtstag, mit einer Parade, die vom Goldenen Saal im Augsburger Rathaus nach Lechhausen fuhrt. Beim abendlichen Festbankett mit Damian Rebgetz halten die Autor*innen Elisa Aseva, Fatma Aydemir und Aras Oren Geburtstagsreden an den Jubilar.
Das Staatstheater Augsburg ist Kooperationspartner des Festivals. Mit Kybernetik und Künstlicher Intelligenz wird Brecht in die Zukunft katapultiert – und per Gespräch, Diskussion, Schreibwerkstatt und szenischer Lesung ins Festival gebeamt. Zum weiteren Programm gehören u. a. Gastspiele des Theaters Bremen und des Berliner Ensembles, eine Ausstellung zu verdrängten (Stadt)Geschichten, ungewöhnliche musikalische Fusionen und eine Wrestling-Show, bei der Augsburger Konflikte im Ring ausgetragen werden. Das Festival endet am 19.02.2023, dem dritten Jahrestag der rassistischen Morde in Hanau, mit „Say Their Names“, einem kollektiven Erinnern an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili-Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saracoğlu, Sedat Gurbuz und Gokhan Gultekin.
Kurt Idrizovic, Inhaber der Buchhandlung am Obstmarkt und bekannter Brechtkenner, führt im literarischen Vorstadt-Spaziergang „O die unerhörten Möglichkeiten - Brecht in Lechhausen“ das Publikum an die Originalschauplatze, an denen der junge Bertolt Brecht schwamm, dichtete und liebte.