Filmadaptionen

Diese fünf Oscar-Nominierungen basieren auf einer Buchvorlage

30. Januar 2024
von Börsenblatt

Bücher sorgen für gute Filmstoffe – das ist klar. Auch einige der Filme, die für die Oscars 2024 nominiert sind, basieren auf einer Buchvorlage. Eine weitere Nominierung widmet sich den Buchverboten in den USA. 

Szenebild des Films Killers of the Flower Moon mit den Schauspielern Lily Gladstone und Leonardo DiCaprio

Szenebild des Films "Killers of the Flower Moon" mit den Schauspielern Lily Gladstone und Leonardo DiCaprio

Nominiert für die Oscars 2024 sind:

  • The Zone of Interest: Das Historiendrama von Jonathan Glazer mit Christian Friedel und Sandra Hüller in den Hauptrollen ist in insgesamt sechs Kategorien nominiert, unter anderem als Bester Film. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Familie von Rudolf Höss, Lagerkommandant des Konzentrationslagers Auschwitz. Der Film basiert auf dem Roman „Interessengebiet“ des 2023 gestorbenen Autors Martin Amis. Die deutsche Übersetzung ist 2015 bei Kein & Aber erschienen.
  • American Fiction: basiert auf dem Roman „Erasure“ von Percival Everett und stellt einen angesehenen afroamerikanischen Hochschullehrer in den Mittelpunkt, der in seinen Veröffentlichungen unter Pseudonym mit Absicht alle stereotypen Schwarzen-Klischees vereint und so zum erfolgreichen Romanautor wird. Die Übersetzung war unter dem Titel „Ausradiert“ bei Seeling 2008 erschienen, ist aber aktuell nicht lieferbar. Everetts restliches Werk erscheint bei Hanser. Die Verfilmung ist unter anderem für „Bester Film“ nominiert.
  • Killers of the Flower Moon: Das Drehbuch von Eric Roth wurde auf Grundlage des gleichnamigen Sachbuchs über die Osage-Morde von David Grann entwickelt. Der Film über die Verbrechen am Osage-Stamm im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma, weil ihr Reservat gigantische Ölvorkommen barg, ist unter anderem in der Kategorie „Bester Film“ nominiert. Die deutsche Übersetzung ist unter dem Titel „Das Verbrechen“ bei btb erschienen.
  • Poor Things: erzählt eine feministische Version von Frankenstein mit Emma Stone in der Hauptrolle. Der Film, der für insgesamt elf Oscars nominiert wurde, basiert auf dem 1992 erschienenen Roman „Poor Things. Episodes from the Early Life of Archibald McCandless M.D. Scottish Public Health Officer”. Die Übersetzung war 1996 unter dem Titel “Arme Dinger. Episoden aus den frühen Jahren des schottischen Gesundheitsbeamten Dr. med Archibald McBandless“ im ehemaligen Verlag Rogner und Bernhard erschienen. Der Titel ist zur Zeit nicht lieferbar.
  • Die Schneegesellschaft: Der Survival-Thriller handelt von den überlebenden Mitgliedern der Flugkatastroophe des Fluges 571 im Jahr 1972, als eine Rugby-Mannschaft über einem Gletscher in den Anden abstürzte. Die Verfilmung ist in der Kategorie „Bester Internationaler Film“ nominiert. Die Vorlage lieferte Pablo Vierci, ein Freund von einigen der ums Leben gekommenen Passagieren, unter dem Titel „La sociedad de la nieve“. Der Titel liegt bisher nicht in deutscher Übersetzung vor.

In der Kategorie „Bester Dokumentar-Kurzfilm“ hat es „Das ABC des Buchverbots“ der Regisseurinnen Trish Adlesic, Nazenet Habtezghi und Sheila Nevis geschafft. Es beschäftigt sich mit den Book Bans in US-amerikanischen Schulbibliotheken, die insbesondere Bücher von queeren und Schwarzen Autor:innen betreffen, aber auch Titel wie Spiegelmans „Maus“ und das Tagebuch der Anne Frank.