Krimi-Buchhandlung Hammett

Fundgrube für Krimi-Fans

7. Mai 2025
Nils Kahlefendt

30 Jahre Hammett: Die Krimi-Buchhandlung in Berlin ist eine Institution. Inhaber Christian Koch trifft man an vier von sechs Wochentagen hinterm Tresen, dazu ist er im Radio und neuerdings auch als Podcaster zu hören.

Buchhandlung Hammett

Das Hammett im Bergmannkiez in Berlin-Kreuzberg.

Vor der Marheineke-­Markthalle summt der Berliner Bergmann­kiez an diesem Frühlingsfreitagnachmittag, als würde halb Kreuzberg sein Wochenende hier beginnen. Drüben aus der Friesenstraße lockt das Hammett wie ein begehbarer schwarzgelber detebe-Krimi aus den Siebzigern. Drinnen: niedrige Stuckdecke und Holzdielen; überschaubare 35 Quadratmeter sind auf zwei Räume aufgeteilt – Krimi-­Novitäten im ersten, daneben das Antiquariat. Im Regal hinterm Tresen fallen ein paar Devotiona­lien ins Auge – darunter das von einer Kundin Schwarz auf Gelb gehäkelte Ladenlogo mit dem Revolver sowie ein Reprint von Dashiell Hammetts "The Maltese Falcon". Die 1930 erschienene und ultra-rare Erst­ausgabe müsste hinter Panzerglas stehen, erzählt Hammett-Chef Christian Koch: "Die Preziose bringt es bei gutem Er­haltungszustand schon mal auf 100.000 Dollar." 

Freundliche Übernahme

Christian Koch ist Frühaufsteher. In den zwei Stunden bis zur Ladenöffnung fährt er seinen inneren Computer hoch; er braucht die morgendliche Ruhe. Päckchenpacken als Zen-Übung, die sich auch noch rechnet: Zehn Prozent des Jahresumsatzes werden im Versand­geschäft erwirtschaftet. Koch kam 1997, der Liebe wegen, nach Berlin – und blieb. In Kreuzberg traf er eine Schulkameradin aus alten Hannoveraner Zeiten wieder: Claudia Denker, die das Hammett 1995 gegründet hatte. Koch jobbte gelegentlich bei der alten Freundin – und bekam so mit, dass sich das Hammett in schwerem Fahrwasser befand. "Damals habe ich mich zum ersten Mal in meinem Leben mit dem Gedanken an Selbstständigkeit beschäftigt." Nach sechs Monaten, im August 1999, war die freundliche Übernahme spruchreif. Die drei Monate davor arbeitete Christian Koch bei den Kollegen von Kisch & Co. in der Oranien­burger Straße – learning by doing.

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