Weniger Gewerbeanmeldungen

Gründungsflaute durch Corona

29. Dezember 2020
von Börsenblatt

Die Zahl der Gründungen war 2019 gestiegen - 2020 traten viele Gründungswillige aber lieber den Rückzug an.

  • Vor allem die Neugründungen im Bereich der Kleinunternehmen litten besonders:
  • Nur 104.100 neu angemeldete Gewerbe wurden von Januar bis September 2020 registriert – laut KfW Gründungsmonitor ein Minus von 18,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Besser sieht es bei Betrieben „größerer wirtschaftlicher Relevanz“ (das Statistische Bundesamt zieht dazu die Rechtsform und Zahl der Mitarbeiter:innen heran) aus: 88.200 Gewerbe wurden neu registriert; das waren 6,4 Prozent weniger im Jahresvergleich.
  • Die Zahl der Nebengewerbsanmeldungen hingegen stieg um 5,5 Prozent auf 216.900
  • Insgesamt ging die Zahl der Anneldungen um 4,5 Prozent zurück auf 496.200.
  • Ein Drittel der Neugründungen fußen laut KfW auf einem internetbasierten Geschäftsmodell – ein klarer Trend.

Die KfW geht laut Bericht davon aus, dass in der Krise viele Arbeitnehmer versuchen, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Klassischerweise über einen Nebenerwerb mit einem eigenen Gewerbe. Bekannt ist: die Gründertätigkeit korreliert mit der Arbeitsmarktlage: Je schlechter die Aussichten auf einen sicheren Job, desto mehr Menschen wagen am Ende den Sprung in die Selbstständigkeit. Auch die Zahl der Notgründungen (z.B. aus der Arbeitslosigkeit) sei gestiegen.

Auch Nachfolgepläne auf Eis

Unter allen 3,9 Millionen Mittelständlern in Deutschland streben laut KfW-Nachfolge-Monitoring aktuell 33 Prozent (Vorjahr: 37 Prozent) eine Nachfolgelösung an. Weitere 16 Prozent (18 Prozent) steuern auf die Stilllegung zu.  Bisher dürften trotz Corona-Krise die meisten kleinen und mittleren Unternehmen an ihren Nachfolgeplänen festgehalten haben, denn der Mittelstand ist gut vorbereitet in die Krise gegangen. Doch mit zunehmender Krisendauer steigt das Risiko von Stilllegungen anstelle einer geordneten Übergabe. Das Gelingen des Generationenwechsels im Mittelstand hängt klar von Schwere und Verlauf der Corona-Krise ab“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

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