Indoor-Graffiti im Buchladen

Die Malerei ist so schön und phantasievoll, sie könnte glatt von den Büchern ablenken – und führt doch, durch die Motive, zum Lesen wieder hin.

Was Kunst und Literatur verbindet, haben Inhaberin Stephanie Richter und der (nebenberufliche) Graffiti-Künstler und Schwiegersohn Steffen Schulz am Küchentisch diskutiert, gerade in der strengen Lockdown-Zeit, als der Zugang zu Kultur nicht mehr selbstverständlich war und schmerzlich vermisst wurde - bis plötzlich die Idee zu der Neugestaltung der Theke im Raum schwebte. Die gesprayte Kunst auf Hartfaserplatten ist nun der Hingucker im Laden. Eingeweihte (oder Stammkunden mit Familienanschluss) enträtseln kleine Botschaften, die in den Motiven versteckt sind - wie in guter Literatur eben.

Die Bilder bieten Anlässe für Gespräche, die auch zu anderen Graffiti-Gestaltungen in Villingen-Schwenningen führen. Dort hat Schulz durch Fastnachts- und Geschichtsmotiven mit Lokalkolorit leere Wände in der Stadt verschönert. Und das sogar auf ausdrückliche Einladung aus dem Gemeinderat. Auch eine Art, die Innenstadt interessant zu machen: Die Villinger jedenfalls spazieren nun gerne dort vorbei.