Gemeinwohlbilanz

Tu Gutes und rede darüber

14. September 2022
von Christina Busse

Eine Gemeinwohlbilanz ist hilfreich für Nachhaltigkeit, Marketing und Unternehmensentwicklung: Erfahrungen aus drei Buchhandlungen.  

Es kommt immer auf die Auswirkungen an: Die Gemeinwohl-Matrix definiert 20 Themen,  anhand derer sich 
Unternehmen  beurteilen lassen. 

Das lange Zeit vorherrschende Wirtschaftsmodell, das auf andauerndem Wachstum und steter monetärer Gewinnmaximierung beruht, wird immer fragiler. Ein Gegenentwurf dazu kommt aus der Gemeinwohl-Bewegung, die unternehmerischen Erfolg weniger in Euro, sondern als Beitrag zum Gemeinwohl definiert. Das Modell fußt auf vier Grundwerten: Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung. Allesamt Themen, mit denen sich Marietta Bernasconi und Anna Wallitzer schon seit Langem identifizieren. Ihre Buchhandlung Mondo in Bielefeld, die sie 2016 übernommen haben, führen sie auch als politischen Ort, an dem sich Themen wie Müllvermeidung, Klimawandel sowie eine vielfältige Gesellschaft im Sortiment und in Veranstaltungen widerspiegeln. 

Ende 2019 entschlossen sie sich, ihre Buchhandlung nach den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) einem Realitäts-Check zu unterziehen und eine Gemeinwohlbilanz zu erstellen: die eigenen Ansprüche versus Istzustand. »Das ist ein unglaublich interessanter Prozess, der zur Selbst­reflexion anregt, Türen öffnet, wo man es am wenigsten erwartet, und Veränderungen anstößt. Wir haben relativ schnell unseren Großhändler gewechselt«, berichtet Bernasconi. Andere Themen stellten sich als »aufwendiger, zeitintensiv und teils frustrierend« heraus. 
 

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