Druckerei

Ebner & Spiegel insolvent

23. Mai 2025
Redaktion Börsenblatt

In Ulm fürchten 220 Beschäftigte der Großdruckerei CPI Ebner & Spiegel um ihren Arbeitsplatz: Das Unternehmen hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. CPI Germany ist von diesem Insolvenzverfahren nicht betroffen.

Druckerei Farbdruckrollen

Druckerei Farbdruckrollen

E&S und UBS waren die Auftragsfertiger für die CPI Germany. Seit 2005 war die Gruppe der einzige Kunde, dieser hatte die Produktion aber immer weiter nach Osteuropa verlagert, heißt es aus Medienberichten, die sich auf Insider und Angaben des Betriebsrats stützen. Unter anderem die "Harry Potter"-Bände wurden hier gedruckt. In Spitzenzeiten kamen täglich bis zu 450.000 Taschenbücher und 170.000 Hardcover-Bände aus den Pressen, doch die Zahl der Buchstraßen und Druckmaschinen wurde bereits in den letzten Jahren immer weiter verringert; Taschenbücher seit Jahren nicht gedruckt.

"Das sinkende Produktionsvolumen am Standort Ulm in Verbindung mit steigenden Stückkosten hat jedoch dazu geführt, dass die Fortführung des Betriebs nicht mehr tragbar ist," schreibt CPI Germany in einer Pressemitteilung. Um eine mögliche Umstrukturierung zu erleichtern, habe CPI Germany die vertraglichen Beziehungen zu E&S und UBS aufgekündigt. Zur Unterstützung dieses Prozesses wurden Jochen Sedlitz von Grub Brugger als Chief Restructuring Officer und Prof. Dr. Martin Hörmann von der Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft mbH als Insolvenzverwalter (Sachwalter) bestellt.

"Alle bestehenden Kunden und die überwiegende Mehrheit der Lieferanten arbeiten direkt mit CPI Deutschland zusammen, so dass der Insolvenzantrag keine Auswirkungen auf diese Vertragsbeziehungen hat," heißt es in der Mitteilung weiter. CPI Deutschland habe ausreichend Kapazitäten an seinen Produktionsstandorten Leck (Deutschland) und Moravia (Tschechien), um alle aktuellen Kundennachfragen zu bedienen. CPI will in Zusammenarbeit mit E&S, UBS und deren Beratern "einen Restrukturierungsplan entwickeln, der darauf abzielt, den Standort Ulm in einen digitalen Bücher-Druckbetrieb umzuwandeln".

CPI, die Muttergesellschaft der CPI books GmbH, ist eine französische Gruppe, die 1996 gegründet wurde und sich in Privatbesitz befindet und in fünf Ländern (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Deutschland, Spanien und Tschechische Republik) mit Produktionsbetrieben aktiv ist, wie das Fachmagazin print.de zusammenfasst.