IG Indie-Buchläden Berlin startet
Acht unabhängige Buchhandlungen in Berlin haben die IG Indie-Buchläden gegründet. Ziel ist es, kulturelle Vielfalt zu stärken und politische Veränderungen anzustoßen.
Acht unabhängige Buchhandlungen in Berlin haben die IG Indie-Buchläden gegründet. Ziel ist es, kulturelle Vielfalt zu stärken und politische Veränderungen anzustoßen.
Acht inhabergeführte Buchhandlungen haben in Berlin die IG Indie-Buchläden, Interessensgemeinschaft unabhängiger Buchläden Berlin, ins Leben gerufen. Mit dem Zusammenschluss wollen die Beteiligten eine starke Gemeinschaft für kulturelle und ökonomische Vielfalt aufbauen sowie die gesellschaftliche Bedeutung von Buchhandlungen stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Die Gründungsmitglieder sind:
Die IG verfolgt das Ziel, die Rolle unabhängiger Buchhandlungen als lokale Kulturorte zu stärken. "Wir erleben täglich, wie der Raum für Unabhängigkeit in Berlin schrumpft – in der Literatur, in den Kiezen und im Handel", erklärt Stefanie Hirsbrunner, Co-Inhaberin von InterKontinental. Nadine Vollmer, Co-Inhaberin von Die Buchkönigin, ergänzt: "Als lokale Kulturorte leisten wir weit mehr als nur reine Verkaufsarbeit: Wir schaffen Räume für persönliche Gespräche, generationsübergreifende Begegnung, Debatte und Inspiration."
Die Mitglieder der IG Indie-Buchläden berichten von unternehmerischer Flexibilität als Reaktion auf Umsatzeinbußen, die jedoch oft mit Selbstausbeutung und grenzüberschreitenden Arbeitszeiten einhergehen. Viele Buchhandlungen setzen bereits auf Mischkonzepte, etwa durch den Verkauf von Nonbooks, Speisen und Getränken, sowie durch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm und verstärkte Marketingmaßnahmen.
Trotz dieser Maßnahmen sehen die Gründer:innen die Existenz unabhängiger Buchhandlungen gefährdet. Laut Statistischem Bundesamt musste rund jede vierte Buchhandlung zwischen 2018 und 2023 schließen – der Börsenverein relativierte diese Zahlen, da nur Unternehmensaufgaben erfasst wurden, jedoch keine Übernahmen durch Filialisten oder Nachfolgen sowie Unternehmensgründungen. Laut Börsenverein ist die Zahl der Buchläden zwischen 2018 und 2023 demnach um 12 Prozent gefallen.
Die IG unabhändige Buchläden fordert konkrete politische Veränderungen. Gesine Tosin, Co-Inhaberin von about bookshop, betont: "Unabhängige Buchhandlungen sind Teil des demokratischen Rückgrats dieser Gesellschaft – und wir fordern politische Rahmenbedingungen, die das anerkennen."
Für das kommende Jahr plant die IG Indie-Buchläden gemeinsame Veranstaltungen, politische Kampagnen und Kooperationen mit Verlagen, Autor:innen und Leser:innen.