Renate Schönbeck: Die aufwendige Verpackung hatten wir bereits vor Jahren entworfen. Und jetzt kam endlich, endlich der große Moment! Wir haben uns gesagt: Wenn wir diesen Aufwand betreiben, dann für dieses Projekt. Wir wissen nicht, wie oft wir ein solches Produkt noch umsetzen können, der Markt wird schließlich immer digitaler. Aber noch gibt's CD-Player da draußen und wir sprechen, wenn es um "Game of Thrones" geht, von einer sehr großen Zielgruppe, von der wir wissen, dass sie ein überdurchschnittliches Einkommen hat und sich durchaus auch gerne selbst beschenkt.
Heike Völker Sieber: Der Anteil von CD-Verkäufen am Gesamtumsatz liegt über die komplette Branche hinweg bei rund 10 Prozent. Viele Hörbuchabteilungen wurden im Buchhandel inzwischen geschlossen. Wenn es noch Hörbücher gibt, dann ist es meist ein kleines, schmales Regal. Wir haben daher bei der Auflagenplanung sehr realistisch kalkuliert und von Anfang an eine strenge Limitierung festgelegt. Trotzdem: Es geht bei der Zielgruppe von George R.R. Martin um eine Alterskohorte zwischen 29 und 69. Das heißt: Auch wenn der CD-Markt schrumpft, erreichen wir da so eine breite, differenzierte, heterogene Fanbase, die auch eine solche edle und hochpreisige Edition kalkulatorisch mitträgt. Die Vormerker machen wirklich große Hoffnung und weisen in eine sehr positive Richtung. Das liegt natürlich auch daran, dass ein so stark veredeltes und auffälliges Produkt wie dieses hier [zeigt auf die Edition] wie gemacht ist für die Inszenierung im stationären Handel. Für den Buchhandel ist das ein Vorteil gegenüber dem Online-Vertrieb. Mit ihrem großen Format, all ihren Veredelungen und Illustrationen weckt die Ausgabe beim unmittelbaren haptischen und visuellen Erleben natürlich Begehrlichkeiten.