Gleicher Termin für FBM und Musikmesse?

Frankfurter Kulturausschuss winkt ab

18. September 2020
von Börsenblatt

In der Sitzung des Kulturausschusses im Frankfurter Römer haben sich am 17. September Vertreter von Koalition und Opposition für eine klare Trennung von Frankfurter Buchmesse und Musikmesse im Jahr 2021 ausgesprochen.

Das berichtet die "Frankfurter Rundschau" heute in ihrem Artikel "Sorge um Kulturstadt". Thomas Dürbeck (CDU) erklärt darin, er sorge sich mittlerweile um die Kulturstadt. Der Frankfurter Oberbürgermeister als Aufsichtsratschef der Messe Frankfurt solle auf den Vorstand der Messe einwirken soll, damit es zu keiner Vermischung komme. "Ich und der Oberbürgermeister sprechen mit einer Stimme, und wir sind klipp und klar gegen die Vermischung", zitiert die FR die Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD).

Die Frankfurter Rundschau vom 18. September bringt noch zwei weitere Beiträge zum Thema. In "Warnung vor Vermischung" wird etwa die Autorin Katharina Hacker zitiert, die sich gegen Pläne, die Buchmesse 2021 zur gleichen Zeit und auf dem gleichen Areal wie die Musikmesse zu veranstalten, ausspricht: "Ich bin nicht dafür, das zu vermischen." Die Literatur bräuchte nicht immer mehr Events, um die Menschen zu erreichen.

In der gleichen Ausgabe der "Frankfurter Rundschau" spricht  Kultudezernentin Ina Hartwig in einem Interview über die Entwicklung der Buchmesse. Auf die Frage, was sie davon halte, die Frankfurter Buchmesse im nächsten Jahr zeitgleich mit der Musikmesse zu vernastalten, antwortet sie: "Die Frankfurter Buchmesse sollte sich nicht in diese Richtung entwickeln. Die physische Nähe der Buchmesse zur Games-Industrie halte ich für unglücklich. Das ist das falsche Signal. Die Buchmesse muss ihren Markenkern stärken und nicht verwässern."

Als Markenkern der Buchmesse führt sie an, dass in Frankfurt das freie Wort verteidigt wird. Dafür habe sich Buchmesse-Direktor Juergen Boos immer stark gemacht. Schließlich äußert sich die Kulturdezernentin noch zur diesjährigen Messe, die coronabedingt auf eine Hallenmesse verzichtet.

Die Frankfurter Buchmesse hatte in einem Statement vom 28. Juni erklärt, dass sie eine eigenständige Veranstaltung bleibe. Vereinbarungen, dass das die Frankfurter Buchmesse Teil eines großen Kreativfestivals werden soll, gebe es seitens der Frankfurter Buchmesse nicht. Das schließe allerdings Konferenzformate, die den Austausch mit den benachbarten Kreativbranchen fördern, nicht aus, hieß es damals.