Drei Jahre lang hat Marković an seinem Buch geschrieben – bei jeder sich bietenden Gelegenheit, sei es im Zug, im Hotel, vor oder nach seinen Auftritten. Zeitweise sei er morgens um vier Uhr aufgestanden, um zwei bis drei Stunden an dem Roman zu arbeiten, bevor sein Sohn zur Schule musste. Warum schreibt ein gefeierter Poetry-Slammer, der bekannt ist für seine kurzen, aber hoch explosiven Texte, nun einen Roman über Hunderte Seiten? Für Marković war das keine klare Entscheidung, sondern ein schleichender Prozess, eine Idee, die nach und nach Gestalt angenommen hat. Der Slammer kam an einen Punkt, an dem seine Geschichten zu lang und komplex für die Bühne wurden. So entstand der Gedanke, den Geschichten und Charakteren eine eigene Bühne in Romanform zu bereiten. Während des Schreibens habe er gemerkt, wie viel Freude ihm das bereite, so Marković – und dass er bereit sei, viel Energie und Zeit dafür aufzuwenden.
Von welchen Geschichten und Figuren wird der Roman denn handeln? Marković macht es spannend, indem er sich bedeckt hält. »Es ist ein wilder Husarenritt durch das vergangene Jahrhundert bis in die heutige Zeit«, verrät der Autor. »Konrad Pappel, der ungewöhnliche Protagonist, unternimmt eine abenteuerliche Reise, um die einzige Stimmaufnahme Franz Kafkas durch die Epochen zu tragen.«
Nach seinem Roman freut er sich nun wieder darauf, Bühnentexte, Gedichte oder etwas Rhythmisches zu schreiben, genau das, was er während der Arbeit am Buch und wegen der Pandemie nicht ausleben konnte.