Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

Vier neue Mitglieder

10. Dezember 2024
Redaktion Börsenblatt

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt hat vier neue Mitglieder gewählt. Die Akademie zählt damit insgesamt nun 193 Mitglieder.

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat vier neue Mitglieder zugewählt. Es handelt sich um die Germanistin Swati Acharya, die Schriftsteller Stefan Hertmans und Michael Hvorecký und die Literaturwissenschaftlerin Vivian Liska. Die Akademie zählt mit den Zuwahlen 193 Mitglieder.

Swati Acharya, geboren 1965 in Lonavala/Indien, ist Professorin für Germanistik und leitet das Department of Foreign Languages an der Universität Pune. Als Stipendiatin des DAAD verbrachte sie längere Zeit in Deutschland. Von 2015 bis 2018 war sie im Rahmen eines Forschungsstipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universität Tübingen und der FU Berlin. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen über ihre Forschungsthemen: Gender in der Literatur, Postkoloniale Literatur, Migration in Film und Literatur, Darstellung Indiens in der deutschsprachigen Literatur. Swati Acharya gilt als herausragende Vertreterin der Germanistik in Indien. 2023 ist sie zur Präsidentin der Goethe Society of India und 2024 zur Vertrauenswissenschaftlerin der Alexander von Humboldt-Stiftung gewählt worden.

Stefan Hertmans, geboren 1951 in Gent/Belgien, ist Autor eines vielseitigen, vielfach ausgezeichneten literarischen Werks, das Erzählungen und Romane, Gedichtbände, Theaterstücke und zahlreiche Essays über Kunst und Gesellschaft versammelt. Der internationale Durchbruch gelang Hertmans mit seinem Roman "Krieg und Terpentin" (dt. 2014), der für den Man Booker International Prize und den Premio Strega Europeo nominiert und von der "New York Times" zu einem der besten Bücher des Jahres 2016 gekürt wurde. Auch der Roman "Die Fremde" (dt. 2017) fand international große Beachtung. Zuletzt sind in deutscher Übersetzung erschienen: der Roman "Der Aufgang" (dt. 2022) und der Essayband "Die Suche nach der Gegenwart" (dt. 2024) mit Texten über Klimakrise, Identitätspolitik, Demokratie, Migration und technologischem Wandel.

Michal Hvorecký, geboren 1976 in Bratislava/Slowakei, ist Schriftsteller, Publizist und Übersetzer aus dem Deutschen. Zu seinem Werk zählen Romane, Erzählbände, Essays und auch Kinderbücher. Auf Deutsch erschienen sind seine fünf Romane, darunter "Tod auf der Donau" (dt. 2012, 6. Aufl. 2019),  "Troll" (dt. 2018), "Tahiti Utopia" (dt. 2021) sowie zuletzt das reich bebilderte Kindersachbuch "Donau. Ein magischer Fluss“ (dt. 2022). In seiner Heimat setzt sich Michael Hvorecký für den Schutz der Pressefreiheit und gegen antidemokratische Entwicklungen ein. In seinen Essays und publizistischen Beiträgen reagiert er regelmäßig auf politische Missstände. Hierzulande erscheinen seine Artikel u.a. in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und in "DIE ZEIT". 2009 erhielt er den Internationalen Journalistenpreis, 2010 den Tatra Banka Kunstpreis.

Vivian Liska, geboren 1956 in New York City/USA, ist Professorin em. für deutsche Literatur und Direktorin des Instituts für jüdische Studien an der Universität Antwerpen. Seit 2013 ist sie Distinguished Visiting Professor an der Hebrew University of Jerusalem und seit 2022 Max Kade Visiting Professor an der Yale University. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören: Deutsche Literatur der Moderne, Literaturtheorie, Deutsch-jüdisches Denken. Vivian Liska ist Herausgeberin der Reihe "Perspectives on Jewish Texts and Contexts" und Mitherausgeberin der Zeitschrift "Arcadia". Wichtige Buchpublikationen sind u.a.: "Fremde Gemeinschaft. Deutsch-jüdische Literatur der Moderne" (dt. 2011), "Giorgio Agambens leerer Messianismus" (2008), "Prekäres Erbe. Deutsch-jüdisches Denken und sein Fortleben" (dt. 2021). Sie ist Trägerin des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst.