Kulturstaatsministerin und Auswärtiges Amt

Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine gestartet

21. März 2022
von Börsenblatt

Der Krieg in der Ukraine gefährdet auch zahlreiche Kulturgüter, Bauwerke, Museen und deren Sammlungen sowie Archive und Bibliotheken. Zu ihrem Schutz hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth zusammen mit dem Auswärtigen Amt nun das Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine ins Leben gerufen.

 

Der grausame Krieg in der Ukraine gefährdet auch zahlreiche Kulturgüter, Bauwerke, Museen und deren Sammlungen sowie Archive und Bibliotheken. Insgesamt liegen über 400 Museen und 3000 Kulturstätten, darunter sieben Welterbestätten, in der Ukraine. Um zum Schutz dieser Kulturschätze beizutragen, Informationen zusammenzuführen und Hilfsmaßnahmen besser koordinieren zu können, hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zusammen mit dem Auswärtigen Amt das Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine ins Leben gerufen.

 

Kulturstaatsministerin Claudia Roth erklärt dazu: „Der grausame Angriffskrieg des Putin-Regimes in der Ukraine verursacht unvorstellbares Leid für die Menschen dort, die getötet werden, verletzt werden, in Kellern hungern und frieren, alles hinter sich lassen und fliehen müssen. Das Beenden dieser Invasion des Kremls sowie die humanitäre Hilfe müssen daher im Augenblick im Vordergrund stehen. Unsere Sorge gilt jetzt zudem auch den ukrainischen Kulturschätzen, die akut von Zerstörung bedroht sind, und mit ihnen das kulturelle Erbe Europas. Es gibt jetzt bereits jetzt eine Vielzahl von Kontakten und Aktivitäten auf allen Ebenen, um die bedrohten Kulturgüter in der Ukraine zu schützen. Mit dem Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine, das Informationen zur Gefährdungslage der Kultur vor Ort sowie zu den bestehenden Hilfsbedarfen und -angeboten sammelt, koordiniert und international weitervernetzt, wollen wir diese Bemühungen nach Kräften unterstützen. “

 

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Katja Keul erklärt: „Der kriegerische Angriff Russlands auf die Ukraine ist ein Angriffskrieg gegen die Menschen des Landes, gegen ihr Leben und ihre Freiheit. Gleichzeitig bedroht der Angriff - gezielt und gewollt - die kulturelle Identität der Ukraine, ihr kulturelles Erbe und ihre Kunstschätze. Wir werden den Menschen in der Ukraine mit allen unseren Kräften helfen, ihre Kultur zu bewahren und zu verteidigen. Hilfsmaßnahmen ukrainischer wie deutscher Kultureinrichtungen, wie etwa die begonnene Sicherung von Daten durch den KulturGutRetter-Mechanismus im Rahmen des Deutschen Archäologischen Instituts und seiner Partner, wollen wir mit dem Netzwerk Kulturgutschutz bestmöglich koordinieren. Gleichzeitig setzen wir uns auch international wie derzeit in der UNESCO dafür ein, Solidarität mit der Ukraine zum Schutz der Menschen und ihrer Kultur zu mobilisieren.“

 

Zentrale Schaltstelle und Ansprechpartner des Netzwerkes Kulturgutschutz Ukraine soll ICOM Deutschland sein, das bereits eine zentrale Webpage (https://icom-deutschland.de/de/aktuelles/icom4ukraine.html) und ein E-Mail-Postfach (ukraine@icom-deutschland.de) eingerichtet hat. Daneben sind wichtige und mit ICOM Deutschland eng kooperierende Akteure des Netzwerks

  • das Deutsche Nationalkomitee von ICOMOS für den Bereich der Welterbestätten und des baulichen Erbes,
  • die Deutsche Nationalbibliothek für die Bibliotheken sowie
  • das Bundesarchiv für den Archivbereich.

 

Weitere Mitwirkende sind das Deutsche Archäologische Institut, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Kulturstiftung der Länder und die Deutsche UNESCO-Kommission.