Das teilte die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt mit. Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra gratuliert der Preisträgerin: "Heike Geißler ist eine herausragende Stimme, die weit über den deutschen Literaturbetrieb hinaus hörbar ist. Mit ihren sensiblen Betrachtungen unserer Gegenwart forscht sie gesamtdeutschen Befindlichkeiten aus ostdeutscher Perspektive nach, sucht nach den Dingen die verzweifeln lassen und schreibt dagegen an. In der Gesamtschau leistet ihr Werk damit wichtige, kritische wie poetische Reflexionen unserer Zeit."
Heike Geißler wurde 1977 in Riesa geboren und lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Sie arbeitet oft spartenübergreifend im Bereich Schauspiel und Performance und ist Mitglied in den Kollaborationen "George Bele" und "Sabotique". Zu Ihren wichtigen Texten der vergangenen Jahre zählen die "Die Woche" (Suhrkamp, 2022), "Liegen. Eine Übung" (Rohstoff / Matthes & Seitz, 2022), "Verzweiflungen" (Suhrkamp, 2025), "Arbeiten" (Hanser Berlin, 2025) sowie das Stück "Göttinnen. Oder: Die Arbeit am Wetter von morgen" (George Bele, UA 2023). Geißlers Arbeit wurde unter anderem mit dem Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo ausgezeichnet.
Die Jury würdigt Geißler als "herausragende Gegenwartserkunderin", die in ihren Werken die Prozesse des Wahrnehmens und Reflektierens offenlege. In der Begründung heißt es: "Sie schreibt Tiraden gegen die Weltzerstörer, gegen Rechtsruck, Demokratiefeindlichkeit und Verantwortungsferne und drückt ihr Unbehagen an der gegenwärtigen Arbeitswelt aus. Sie tut das poetisch und mit leiser Ironie, gepaart mit Sensibilität und Verletzlichkeit, oft aber auch mit Wut und dem Bekennen von Ohnmacht." In ihren Werken sammle Heike Geißler Geschichten von Trost und Solidarität und suche "nach Lücken jenseits der Verzweiflungen, in denen Hoffnung aufblitzt".