Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda schlug den Bogen von intergalaktischer Rebellenallianz und Lichtschwertern, von Science-Fiction hin zu aktueller Non-Fiction. Schon in der originalen "Star Wars"-Trilogie sei die Rede von einer Diskrepanz zwischen dem, was gesagt wird, und dem, was wahr ist, führte Brosda aus.
"Der Tod der Wahrheit ist der ultimative Sieg des Bösen", zitierte er in seiner Eröffnungsrede und zog den Vergleich zum Hier und Jetzt, in dem "das größte Megafon" die Wahrheit für sich reklamiere: "Es ist eine Strategie der Populisten, die ehemals demokratische Öffentlichkeit so zu fluten, dass niemand mehr sagen kann, was stimmt und was nicht." Als Gegenmittel helfe mehr Dialog, mehr Raum für Austausch, mehr Vielfalt. Sachbücher mit ihren Fakten und Erkenntnissen könnten dafür einen fundamentalen Beitrag leisten und Debatten anstoßen, in denen aus der Vielheit von Stimmen und Perspektiven eine Wahrheit entstünde.
Unter dem Motto "Lesen. Denken. Reden." nahmen am Dienstagabend rund 300 Gäste an der virtuos orchestrierten Feier für das Sachbuch teil: An einem der herausragendsten Orte der Stadt, in der Hamburger Elbphilharmonie, wurde der Sachliteratur der rote Teppich ausgerollt. Während sich an der Hafenkante die Sonne noch in der glänzenden Außenfassade spiegelte hatte sich unter dem markant geformten Dach die Buchbranche in gespannter Erwartung versammelt. Bereits eine Stunde vor dem Start der Preisgala kam man mit großem Hallo zusammen: Autorinnen und Autoren, Vertreter:innen aus Verlagen und Buchhandlungen, Medienleute und viele weitere kulturaffine Menschen, denen Wissensvermittlung und fundierte Meinungsbildung am Herzen liegen. Denn genau das soll der Deutsche Sachbuchpreis, den die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels jetzt zum fünften Mal vergeben hat, in den Fokus rücken: Den unermesslichen Wert von Sachbüchern als Impulsgeber für den öffentlichen Diskurs.