Die Sonntagsfrage

Warum schreiben Sie als Isabella Liebesromane, Herr Herrmann?

12. Februar 2022
von Börsenblatt

Soeben ist im Gmeiner Verlag sein erstes Buch erschienen, der gefühlvolle Liebesroman „Bleibst du für immer?“. Statt Achim Herrmann steht der klingende Name Isabella Anders auf dem Cover. Zu viel Gefühl für Achim? Macht erst das Pseudonym Isabella die Geschichte verkäuflich? Oder handelt es sich um reine Lust am Verwirrspiel? Antworten von Achim Herrmann.  

Ob die Liebesgeschichte unter dem Pseudonym Isabella Anders besser verkäuflich sein wird? Das ist eine spannende Frage. Die Lust auf Spielchen war jedenfalls kein Grund für das Pseudonym. Mein Liebesroman basiert auf wahren Begebenheiten – er erzählt zum größten Teil meine eigene Geschichte. Und damit kommen wir zum Grund für das Pseudonym: Beim SÜDKURIER Medienhaus in Konstanz arbeite ich als Regionalleiter und kümmere mich um die Kundenzufriedenheit. Von meinem Nebenjob als Escort, der in diesem Buch sehr offen beschrieben wird, wusste niemand. Der Gmeiner Verlag hatte mir dazu geraten, unter Pseudonym zu schreiben. Dass es ein weibliches wurde, hängt wohl mit den Erwartungen der Leserinnen von Liebesromanen zusammen.

Mein angefangener Roman lag seit langem wie ein wohlverwahrtes Tagebuch in meinem abgeschlossenen Schreibtisch. Denn der Protagonist Sven, das bin ich selbst. Nachdem Corona 2020 das Leben stiller gemacht hat, hatte ich Zeit und schrieb das vorerst letzte Kapitel. Es ist und bleibt natürlich ein Roman mit vielen fiktiven Elementen. 

Mit Gefühlen gehe ich sehr offen um, mein Gegenüber weiß immer woran es ist. Auch das positive Feedback aus dem Freundeskreis und von Erstleser:innen hat dazu geführt, dass ich mich kurz vor der Veröffentlichung dazu entschieden habe, mein geschlossenes Pseudonym zu öffnen. Fühlt sich gut an und selbst mein Arbeitgeber SÜDKURIER hat über meinen Roman berichtet. 

Die Fortsetzung ist übrigens schon fertig. Und ich werde beim Pseudonym bleiben, damit ich meine Leser:innen nicht verwirre. Allerdings wird im nächsten Roman mein Foto und mein richtiger Name genannt werden. Es gibt kein geschlossenes Pseudonym mehr.