Bilderbücher unterstützen beim Lesenlernen
Wie lernen Kinder lesen? Mit Erstlesereihen, klar. Immer öfter aber auch mit Bilderbüchern – und das aus gutem Grund.

Wie lernen Kinder lesen? Mit Erstlesereihen, klar. Immer öfter aber auch mit Bilderbüchern – und das aus gutem Grund.
Zugegeben, es ist ein Spagat. Keine Buchhändlerin wird einem Elternteil, das Lektüre fürs frisch eingeschulte Kind sucht, sagen: "Sie haben doch schon so viele Bilderbücher bei uns gekauft, nehmen Sie doch erst mal die." Aber warum wird so wenig darauf hingewiesen, dass Bilderbücher noch ein zweites Leben haben und beim Lesenlernen unterstützen? Dabei schätzen Erstklässler die ihnen vertrauten Bücher. "Wir stellen schon länger fest, dass unsere Bilderbücher gern in der Grundschule gelesen werden, auch das wachsende Interesse von Antolin an den Bilderbuchstoffen zeigt das eindrucksvoll", weiß Katharina Ebinger, Programmleiterin von Thienemann, Gabriel und Aladin, zu berichten. Sie empfiehlt für Selbstleser:innen "Bilderbücher mit etwas mehr Text und Anspruch, zum Beispiel 'Momo. Ein Bilderbuch', das das Zuhören und die Kreativität in den Begegnungen von Momo mit Beppo und Gigi und den Kindern ins Zentrum stellt". Dass Simona Ceccarellis Illustrationen zu Michael Endes Klassiker gut bei der Zielgruppe ankommen, zeigt die jüngste Auszeichnung durch die Kinderjury des Troisdorfer Bilderbuchpreises.
"Bild-Inhalte werden durch die immer stärker visuell geprägte Welt, in der Kinder aufwachsen, stetig wichtiger, um Kinder ans Lesen heranzuführen", beobachtet Kindermann-Verlegerin Anna Kindermann. Ihr Verlag ist auf Klassiker in neuem Gewand spezialisiert und hat zunehmend aktuelle Themen im Programm. "Wir sehen, dass unsere Bilderbücher auch positiv von Selbstleser:innen aufgenommen werden, insbesondere wenn die Geschichten den Kindern auf Augenhöhe begegnen, deren Lebenswelten oder Interessen spiegeln."
Wie so häufig, gilt es im Verkaufsgespräch aber weniger, das Kind zu überzeugen als die Erwachsenen. Dabei, weiß dtv-Kinderbuch-Programmleiterin Tatjana Kröll, sind "in anderen Ländern Bilderbücher für Grundschulkinder schon lange eine ganz normale Sache". In Deutschland werde darüber leider oft die Stirn gerunzelt, weil die Kinder doch – ähnlich wie bei Comics – lieber "richtige" Bücher lesen sollen.
"Die Kinder selbst haben schon immer ihre Lieblingsbilderbücher wieder aus dem Schrank gekramt und für sich selbst entdeckt, sobald sie lesen konnten." Aus dem dtv-Programm eigne sich etwa die "Ella & Ben"-Serie von William Wahl und Anna Breitling-Stenner über verschiedene Bands.
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