Wegen Schadstoffbelastung

Carlsen ruft Pixi-Bücher zurück

21. März 2024
von Börsenblatt

Bei zwei Bänden der Reihe "Baby Pixi Unkaputtbar" sei bei einem aktuellen Test der zulässige Grenzwert des Inhaltsstoffs Bisphenol A (BPA) überschritten worden, teilt Carlsen mit. Der Verlag hat umgehend die Auslieferung gestoppt und die beiden betroffenen Titel aus dem Handel genommen – vorsichtshalber ruft er zudem die gesamte Produktionscharge zurück. Update: Bei dieser haben neue Tests kein BPA festgestellt.

Diese beiden "Baby Pixi Unkaputtbar"-Bände ruft Carlsen wegen zu hoher BPA-Belastung zurück

Dem Carlsen Verlag sei es in besonderer Weise daran gelegen, dass von den Büchern, die man anbiete, keine Gefährdungen von Verbrauchern, insbesondere von Kindern, entstehen können, heißt es dazu in einem FAQ auf der Verlagswebsite. Deshalb lasse man die in der Produktion verwendeten Materialien regelmäßig testen, um die Einhaltung zulässiger Grenzwerte aller Inhaltsstoffe gewährleisten zu können.

Nun sei bei einer aktuellen Testung festgestellt worden, dass bei zwei von bisher über hundertfünfzig Titeln der Reihe "Baby Pixi Unkaputtbar" der zulässige Grenzwert des Inhaltsstoffs Bisphenol A (BPA) überschritten wurde: 

  • Baby Pixi Unkaputtbar, Band 137: "Ich mag ... schaukeln, malen, lesen, Krach!" (ISBN 978-3-551-06256-7, 1. Auflage)
  • Baby Pixi Unkaputtbar, Band 131: "Heule Eule" (ISBN 978-3-551-06248-2, 1. Auflage)  

(Kaufzeitraum ab dem 28.7.2023)

Um sicherzustellen, dass die betroffenen Titel nicht mehr zum Verkauf zur Verfügung stehen, habe man die Auslieferung gestoppt und den Handel zur Rücksendung aufgefordert

Um das Risiko der gesundheitlichen Belastung im Umgang mit den genannten Baby Pixis insbesondere auch für Kleinkinder einschätzen zu können, habe man beim EuDiCo-Institut ein toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben, das am 15. März mit Blick auf die enthaltene Menge an Bisphenol A zu folgendem Ergebnis gekommen sei: "Ein relevantes toxikologisches Risiko ausgelöst durch BPA bei der Verwendung der Bücher kann ausgeschlossen werden."

Auch wenn keine Grenzwertüberschreitungen bei weiteren Titeln festgestellt worden seien, habe man vorsichtshalber die Auslieferung aller Titel der Produktionscharge gestoppt, um das Risiko zu unterbinden, dass etwaige weitere Bücher mit dem Produktionsmangel in Verkehr gebracht werden.  

Bei diesen Titel hat Carlsen vorsichtshalber die Auslieferung gestoppt:

Eine Liste der Titel der Produktionscharge findet sich nachfolgend. Bitte Auflagenzählung beachten:   

9783551051806  | Wem gehört der lange Rüssel  | Auflage 6

9783551051950  | Blauwalblau und andere tolle Farben | Auflage 5  

9783551051943  | Mit den Tieren durch das Jahr  | Auflage 5

9783551051660  | Mein erstes Tierbuch  | Auflage 9  

9783551062246  | Der kleine Bär ist wütend  | Auflage 2  

9783551051738  | Reime für ganz Kleine  | Auflage 9  

9783551051844  | Ich geh jetzt aufs Töpfchen |  Auflage 7

9783551062321  | Unser Tag  | Auflage 2

9783551051639  | Komm mit auf den Bauernhof  | Auflage 5

9783551062482  | Heule Eule Band 1  | Auflage 1  

9783551062567  | Ich mag ... schaukeln, malen, lesen, Krach!  | Auflage 1

9783551062420  | Kleiner Stern  | Auflage 1  

9783551062499  | Muthörnchen  | Auflage 1

9783551062147  | Reime für ganz Kleine: Gute Nacht!  | Auflage 1

9783551062444  | Winterwichtelwald  | Auflage 1  

(Kaufzeitraum ab dem 28.7.2023)

Update, 22. März: Carlsen hatte am abends am 21. März seine Mitteilung aktualisiert. Bei der vorsorglich aus dem Verkehr genommenen Produktionscharge habe man weitere Testungen veranlasst. "Bei keinem weiteren Titel wurde Bisphenol A festgestellt", so Carlsen. Der Verlag hat diese Liste inzwischen aus den FAQ zum Rückruf entfernt. 

Was tun, wenn man einen der Titel hat?

Carlsen schreibt: "Bitte melden Sie sich über das Kontaktformular auf unserer Website (https://www.carlsen.de/kontakt) bei uns und wählen Sie 'Reklamation' als Betreff aus. Wir setzen uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung."

Hintergrund

Bisphenol A (BPA) ist eine chemische Verbindung, die in zahlreichen Alltagsprodukten wie DVDs, Konservendosen, Plastikflaschen und bis 2019 vorkommen kann. Laut BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) habe die Substanz eine geringe akute Giftigkeit (weitere Infos auf der BfR-Website). Allerdings werde sie laut BfR bei langfristiger Aufnahme mit gesundheitsschädlichen Wirkungen in Zusammenhang gebracht, führt Carlsen aus.

Die Zeitung "Ökotest", die über den Rückruf und die Gefahren von BPA berichtet, merkt an, dass der Verlag nicht mitgeteilt habe, wie BPA überhaupt in die Produkte gelangen konnte.