Energiekrise

Druckindustrie warnt vor Insolvenzen

8. September 2022
von Börsenblatt

Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) fordert ein Entlastungsprogramm für die Druck- und Medienbranche. Es droht eine Pleitewelle.

Detailaufnahme: Ein Mann arbeitet an einer modernen Druckerpresse

Die hohen Strom- und Gaspreise stellen laut bvdm zunehmend eine existenzielle Gefahr für die überwiegend kleinen und mittelständischen Betriebe der Druck- und Medienbranche dar. Diese ständen nicht auf der sogenannten KUEBLL-Liste (diese umfasst u.a. Unternehmen, die Gas und Industriegas prroduzieren oder verarbeiten, daneben auch Gießereien u.a.) und profitierten demnach nicht vom aktuellen Energiekostendämpfungsprogramm (EDKP). Deshalb habe sich der bvdm direkt an den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gewandt und setze sich weiterhin dafür ein, dass der Kreis der für das Energiekostendämpfungsprogramm anspruchsberechtigten Betriebe um die Betriebe der Druck- und Medienbranche erweitert wird.

„Wir fordern eine substanzielle Abfederung der Energiekostenbelastung bei den Betrieben, die über Maßnahmen zur kurzfristigen Bereitstellung von Liquidität, wie z.B. KfW-Kredite, hinausgeht. Ohne staatliche Hilfe in Form von Entlastungen sind nicht nur zahlreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Wertschöpfungskette Print gefährdet, sondern auch die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Erzeugnissen der kritischen Infrastruktur, wie der gedruckten Presse, Papierprodukten für Staat- und Verwaltung (z.B. Banknoten, Ausweise, Wahlzettel) sowie Verpackungsmaterialien für den Gesundheits- und Lebensmittelsektor“, so der Verband in einer Mitteilung an die Presse.

Viele Unternehmen und Branchen fordern Hilfe

Bereits im April hat sich der bvdm deshalb im Schulterschluss mit den Verbänden der Papierindustrie und der Verleger an das Bundeswirtschaftsministerium sowie an die Bundesnetzagentur gewandt. Er fordert, die Unternehmen der Wertschöpfungskette Print als unverzichtbare Teile der kritischen Infrastruktur einzustufen.

Die Druckindustrie ist mit ihrer Forderung nach Unterstützung nicht alleine. Auch Atomkraftwerksbetreiber, der Industrie- und Handelskammertag und die Fußballbundesliga (unter vielen anderen) forderten unlängst finanzielle Unterstützung.