Kürzlich haben wir vom Insolvenzantrag und der übertragenden Sanierung bei Wasmuth & Zohlen in Berlin berichtet. Nun stellt Mit-Gesellschafter Gerwin Zohlen seine Sicht dar. Er hat unterdessen einen eigenen Verlag gegründet.
Gerwin Zohlen
"Dass die Investorenlogik von Brand und Umschlagsgeschwindigkeit auch in kleinen Unternehmen der Verlagsbranche um sich greift, ist bedauerlich, aber keine Neuheit", so Gerwin Zohlen in einer Mitteilung. Die Kommerzialisierung kultureller Produktion sei durchgreifend.
Im gerade frisch aus der Insolvenz neu gegründeten Wasmuth & Zohlen Verlag "führten unüberbrückbare personelle und programmatische Divergenzen zur Selbstlähmung". Auch deswegen sei der Mehrheitsgesellschafter und Finanzier des Verlags, Bernhard Elias, zum Antrag auf vorläufige Insolvenz geschritten, behauptet Gerwin Zohlen. Der Vorrat an einvernehmlicher Qualitätssicherung und Betreuung von Projekten sei aufgebraucht gewesen.
Gerwin Zohlen hat unterdessen mit Ina Weisse eine neue Firma gegründet, den W+Z Verlag, Weisse und Zohlen GbR. Er sei thematisch im Horizont von Architektur und Städtebau, Bildender Kunst und Fotografie angesiedelt und will sich künftig zumal auch um das Wechselspiel von Architektur und Literatur bemühen. Der Verlag werde von Ernst Wasmuth projektbezogen beraten. Erste Buchprojekte lägen vor, eine programmatische Erklärung folge im Herbst, die Website werde demnächst online gehen.
