Jüngere Zielgruppe

Kalender müssen "Instagramable" sein

15. Mai 2025
Stefan Hauck

Wie schaffen es Verlage, jüngere Zielgruppen für Kalender zu interessieren? Neue Formate sind gefragt – und auch die Anforderungen an die Inhalte verändern sich immer schneller.

Halten Stimmungen fest oder überprüfen Ziele: Mood Tracker spielen für Jüngere eine große Rolle.

"Wir haben festgestellt, dass das Produkt Kalender bei Jüngeren näher an den Nutzer rückt. Es muss abwechslungsreich sein – zwölf Kalenderblätter wie beim klassischen Wandkalender reichen da nicht, es müssen mindestens Wochenkalender mit 53 Inhalten sein oder Abreißkalender für jeden Tag": So fasst Stefanie Folle, Verlagsleiterin der Neumann Verlage, den Wandel zusammen, den sie im Moment beobachtet. Gefragt sind Kalender bei der jungen Generation allerdings nach wie vor. "­Tolle Wochenkalender, ein Kilo schwer, Künstler, die im Internet erfolgreich sind, mit einer für junge Leute ansprechenden Bildsprache haben gute Chancen", meint Ackermann-Verlegerin Nicole Roussey. Für großformatige Wandkalender fehle in der Altersgruppe meist der Platz und auch das Geld: "Man muss seine Produkte verjüngen." 
 

Mental Health bleibt ein Trend

Tischkalender und Dreieckskalender ohne Hardcore-Büroanmutung werden seit der Pandemie wieder als nützlich empfunden. "Ich mach’ mir mein Zuhause cosy‹ ist ein Trend", erklärt Athesia-Geschäftsführerin Paulette Lamber, "dadurch hat auch der Wandkalender wieder Fahrt ­aufgenommen." Durch den Onlinehandel mit "Just in time" ­seien junge Kund:innen allerdings verwöhnt, man klicke sich durchs Netz, ohne sich so schnell zu entscheiden. "Aber committe ich mich ein Jahr lang, Fan von XY zu sein?", umreißt Lamber die Unentschlossenheit der nachwachsenden Kundschaft. 

Für jüngere Käufer.innen ist ganz entscheidend, wie das Produkt aussieht. "Retro- und DIY-Look sind gefragt, der Kalender muss auch '­instagramable' sein, damit man die Inhalte posten kann", weiß Folle. Bei TeNeues haben Redakteur:innen aus der GenZ Bullet Journals entwickelt, die junge Nutzer:innen ansprechen sollen, wie Folle erläutert: "Dabei spielen die Mood Tracker eine große Rolle, die Gewohnheiten, Stimmungen, das Erreichen eigener Ziele festhalten – Wie fühlst du dich heute Morgen, am Abend ...?" Mental Health bleibt ein großes Thema.

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